Volltext: Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer und ihrer nächsten Umgebungen

§♦ r. 
Beschreibung der Stadt, nebst einem historischen 
Ueberblicke der merkwürdigsten Gebäude. 
Die Stadt Steyer sammt ihren Vorstädten liegt unter 
dem 31° 59' 50" östlicher Länge, und 48° 4' nördlicher 
Breite, im Traunkreise, in einem tiefen romantischen Thale, 
am Fuße dex Berge, welche die letzte Abdachung der hohen 
Alpen ausmachen, die von Osten gegen Westen und Süden 
eine lange Kette von Gebirgen in abwechselnden, erhabenen 
Gestalten darstellen. Aber die Stadt im engeren Sinne mit 
dem gleichnahmigen fürstlich -sambergischen Schlosse, dem ein¬ 
stigen Sitze der Ottokare, ist auf einer Halbinsel erbauet, wel¬ 
che die beyden Flüsse Enns und Steyer bilden, die sich hier 
vereinigen *)• 
Der größere Strom, die Enns (der alte, berühmte Gränz- 
hüther zwischen Avarien und Bayern im 7. und 8, Jahrhun¬ 
derte, gegen die Ungarn im 10. und n,,zwischen der Mark¬ 
grafschaft der Babenberger und Bayern, zwischen dem Lande 
ob und unter der Enns in einer großen Strecke), entspringt im 
Salzburger-Kreise am Fuße des Radstädter-Tauerns, in dem 
Flachauthale, fließt bey Radstadt vorbey, durch das schöne 
Ennsthal zwischen den Hochgebirgen gegen Admont hi». Nicht 
fern von dort rollt sie schäumend und brausend in einem engen 
Rinnsaale zwischen schroffen, grotesken Felsen durch die Ge¬ 
gend, das Gesäuse genannt, und bricht dann bey Hifelau 
heraus. Sie treibt viele Mühlen und Hammerwerke, vergrö¬ 
ßert sich durch zahlreiche Bäche, und eilt durch wild-roman¬ 
tische Gegenden schon als ein bedeutender Strom der Stadt 
Steyer zu, wo sie sich mit dem Flusse Steyer vereiniget, und 
?) Die Stadt hat ihren Nahmen vom Flusse Steyer, und kommt 
in den ältesten Urkunden unter dem Nahmen Styrspurch, 
Stire, Stir, Stiri, Styria und Styer, aber auch 
1 l92, 1277, ja sogar in der Urkunde des Bischofs Altmann 
1092 über den Zehent zu Furth als Steter, Steir vor; 
selbst auf Stire steht in den Urkunden der Ottokare oft ein 
kleines e, welches andeutet, daß das j wie ei zu lesen ist.
	        
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