Volltext: Józef Piłsudski Militärische Vorlesungen (Band III / 1936)

78 
MILITÄRISCHE VORLESUNGEN 
Flinten losgingen, gemacht werden mußte? Wenn man den 
bürgerlichen Dienst, das Verkehrswesen und verschiedenes 
andere mehr so gut einzurichten vermocht hatte, wäre es 
da nicht um so leichter gewesen, die Aufmerksamkeit den¬ 
jenigen Vorbereitungen zuzuwenden, die für die Kriegfüh¬ 
rung unentbehrlich waren? 
Zweifellos muß jede Verschwörerorganisation, die unter 
den Lebensverhältnissen der russischen Gewaltherrschaft 
lebte und sich entwickelte, also den ständigen Druck der 
Verfolgung auszuhalten hatte, vor allem auf die eigene Si¬ 
cherheit bedacht sein. Die Umgestaltung einer solchen Or¬ 
ganisation in eine offene ist nicht leicht und erfordert Zeit 
zur Ausführung. Aber diese Zeit wäre später gewonnen 
gewesen, wenn man früher die Vorbereitungen durchge¬ 
führt hätte, um die Menschen für den Krieg zu erziehen. 
Die kriegsmäßige Ausbildung dieser Elemente hätte über¬ 
dies zweifellos zur Gesundung der militärischen Verhält¬ 
nisse geführt. Sie hätte den Menschen Beschäftigung ge¬ 
geben und hätte sie manchmal vor verschiedenen Hand¬ 
lungen bewahrt, die damals geschahen. Die Menschen hät¬ 
ten dann mehr mit den technischen Schwierigkeiten ge¬ 
rechnet, und das würde den Leichtsinn vermindert haben, 
mit welchem man den Krieg vom Zaune brach. Ich will 
mich hier auf die Meinung eines Mannes berufen, dem 
man in diesem Fall am meisten Glauben schenken darf, 
nämlich auf die Worte von Szwarce, der nicht aus politi¬ 
schen Gründen oder um sich vor den russischen Gendar¬ 
men herauszureden, zu lügen brauchte. Er behauptet näm¬ 
lich, daß eine allseitige Vorbereitung des Aufstandes unter 
solchen Umständen unmöglich war. Es ist auch nicht vei> 
wunderlich, daß es mit der Organisation sehr beträchtlich 
haperte.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.