Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Leiche nach der Verbrennung nicht mein- "von der Stelle gebracht worden sein. 
Brennmaterial war in der Nähe nicht zu bemerken. 
Die Gefertigten besichtigten die Leiche einzeln und kamen jeder für sich 
zu dem Schluß, daß hier eine grausame Quälung des Schwerverwundeten statt 
gefunden haben muß. Es wurde vermutlich der Verwundete — wie dies seitens 
der Montenegriner stets geschah — ausgekleidet und sodann zu Tode gemartert, 
indem man LIolz unter seinem Hinterhaupt entzündete. 
Die Leiche wurde in dem Wäldchen begraben. 
Anton Dorner m. p., Unterschrift unleserlich, 
Wenzel Eyba m. p., Oskar Jezek m. p., 
Emil Stettner m. p., 
Oberstleutnant und k. u. k. Genie dir ektor. 
142. 
Protokoll, 
aufgenommen im k. u. k. Ministerium des Äußern am 28. Dezember 1914 
mit Hauptmann i. R. Modestus Urban, wohnhaft Wien, HL, Kleistgasse 6. 
Auf Grund schriftlicher und mündlicher Berichte von Kameraden des 
16. und 53. Infanterieregiments, welche sich auf dem serbischen Kriegsschauplätze 
befunden haben, gebe ich folgendes an und bemerke hiebei, daß es sich um 
Vorfälle handelt, welche sich im August d. J. abspielten: 
Als unsere Truppen in Serbien vorrückten, wurde ein Leutnant des 
53. Infanterieregiments mit seiner Patrouille bei Dobritsch aus einem serbischen 
Dorfe heftig beschossen. Man bemerkte alsbald, daß es Komitatschis und Bauern 
waren und brachte das Feuer zum Verstummen. Die Patrouille rückte hierauf 
in das Dorf ein, aus welchem die meisten Männer entflohen waren, und der 
Offizier ließ durch einen alten Bauer die zurückgebliebene Bevölkerung aus 
den Häusern holen. Einige der erschienenen Bäuerinnen hatten Wickel 
kinder auf dem Arm; sie flehten den Offizier um Gnade an. Als ihnen der 
Leutnant Schonung versprach, warfen sie plötzlich die vermeintlichen Wickel- 
kinder vor den Soldaten zu Boden, und aus jedem Wickel rollten Bomben 
heraus. Nur eine davon explodierte. Selbstverständlich bestraften die Soldaten 
diesen Verrat. Der Leutnant ist seither gefallen.