Volltext: Sammlung von Nachweisen für die Verletzungen des Völkerrechtes durch die mit Österreich-Ungarn Krieg führenden Staaten [Hauptbd.] ; ([Hauptbd.] ; 1915)

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Infanterist Franz Gohler der 16/9. Landsturmkompagnie: 
„Ich war durcli die linke Brustseite geschossen und lag mit dem Bücken 
auf dem Boden. Zwei Montenegriner kamen zu mir, zogen mir Schuhe und 
Montur aus, dann gab einer einen Schuß auf meinen Bauch ah.“ 
Gefreiter Wenzel Lang der 16/9. Landsturmkompagnie: 
„Ich hatte einen Schuß in den Bücken bekommen, war ein Stück zurück 
gegangen und legte mich, als ich keinen Gegner sah, aus Schmerz und Müdig 
keit nieder, mit dem Gesicht unter einen Busch. Als ich Montenegriner kommen 
hörte, stellte ich mich tot. Sie zogen mich hervor, entkleideten mich, durchsuchten 
die Taschen, besahen das Legitimationsblatt. Sie nahmen mein Taschenbuch, 
teilten das darin befindliche Geld (40 K) und entfernten sich dann.“ 
Beilage 3. 
Prager m. p. ? 
Stabsarzt. 
Das k. u. k. 13. Korpskommando an das k. u. k. Oberkommando. 
Kozluk, 1. November 1914. 
Folgende gegen das Völkerrecht verstoßende Handlungen der Serben 
werden gemeldet: 
1. Die beim Finanzwachhaus Sepak turski passierenden Verwundeten- 
transporte wurden in letzterer Zeit vom Gegner beschossen, obwohl das Ab 
zeichen der Genfer Konvention sichtbar war. 
2. Der schwer verwundete Infanterist Pavel Babid des Infanterieregiments 
Nr. 16 wurde von serbischen Soldaten seines Geldes und seiner Schuhe 
beraubt. 
Des öfteren wurde konstatiert, daß Tote und Verwundete von den Serben 
ihrer sämtlichen Kleidungsstücke beraubt wurden. 
Zeidler m. p., 
Oberst. 
Beilage 4. 
Protokoll, 
aufgenommen in Bileda am 17. Dezember 1914. 
Am 4. September fanden die Gefertigten, als sie am Westabhange des 
Gölo brdo mit dem Transport eines erbeuteten Geschützes nächtigten, im 
Wäldchen daselbst eine Soldatenleiche. Dieselbe war nur mit einer Mannsehafts- 
unterhose bekleidet, der Oberkörper wie geröstet, fettig, aufgeschwollen, der 
Kopf schwarz verkohlt, Augen, Nase und Ohren angebrannt, am Hinterhaupt 
ein großes Brandloch. Die Leiche trug Spuren einer Schußwunde in der Brust. 
Nach der Lage der auf den Füßen noch gefalteten Fußlappen konnte die
	        
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