Volltext: Sammlung von Nachweisen für die Verletzungen des Völkerrechtes durch die mit Österreich-Ungarn Krieg führenden Staaten [Hauptbd.] ; ([Hauptbd.] ; 1915)

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an sich zu locken und sie sodann durch bereitgehaltene Abteilungen zü um 
zingeln. 
Ich gab den Befehl, solche Russen nicht als Kriegsgefangene zu betrachten, 
sondern sie an Ort und Stelle niederzuschießen. 
Eine gedruckte Warnung wird versucht werden, durch Patrouillen u. dgl. 
in russische Hände gelangen zu lassen.“ 
112. 
Sektionsrat von Wiesner an das k. u. k. Ministerium des Äußern. 
Standort des k. u. k. Armee-Oberkommandos, 16. Jänner 1915. 
Auf Grund eines mir seitens des k. u. k. Armee-Oberkommandos übersendeten 
Aktes beehre ich mich, dem k. u. k. Ministerium des Äußern über folgenden 
Sachverhalt Bericht zu erstatten. 
Wie das k. u. k. Festungskommando in Krakau am 26. v. M. an das k. u. k. 
Armee-Oberkommando berichtete, haben die verschiedenen k. u. k. Truppen die 
von ihnen im Laufe der letzten Kämpfe erbeutete russische Gewehrmunition 
dem Artilleriezeugsdepot in Krakau abgeführt. 
Unter dieser Munition befanden sich in großer Menge normale Stahlmantel 
geschosse mit abgezwickter Spitze, wovon als Muster ein Magazin mit fünf 
Patronen mitfolgt. *) Laut des Berichtes des Festungskommandos Krakau haben 
die über diese Gewehrmunition vernommenen russischen Gefangenen erklärt, 
daß den russischen Truppen anläßlich der Munitionsfassung Geschosse bereits 
in der vorliegenden Zurichtung ausgefolgt werden. Der Artilleriereferent des 
Etappenoberkommandos hat sich über diese Munition dahin geäußert, daß diese 
Geschosse zwar nicht Dumdum Wirkung haben, daß sie aber nach der Form 
der Spitze böse Wunden erzeugen müssen. 
Unter der dem Artilleriezeugsdepot in Krakau eingelieferten russischen 
Gewehrmunition befanden sich weiters Patronen nach Art der als Muster mit 
folgenden zwei einzelnen Exemplare, wovon eines in zerlegtem Zustande.**) 
über diese Geschoßgattung hat das mobile Laboratorium Nr. 9 der 
k. k. Landwehr dem k. u. k. Festungskommando in Krakau das in Kopie mit 
folgende Gutachten erstattet und hat sich auch der Artilleriereferent des 
Etappenkommandos gutächtlich dahin geäußert, daß diese Geschosse Dumdum 
wirkung haben. 
*) Vgl. die Photögraphie Nr. 1. 
**) Vgl. die Photographie Nr. 2.
	        
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