Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

In der Beilage 3 ist auch ersichtlich gemacht, daß für jene feld¬ 
mäßigen Befestigungen, welche zur Sicherung unseres schwierigen Auf¬ 
marsches im Bereiche des III. und XIV. Korps überall dort notwendig 
sind, wo die Anlage permanenter Fortifikationen entfällt, nur der gering¬ 
fügige, aber äußerst dringende Bedarf von etwa 530.000 Kronen 
erforderlich ist. 
Demgegenüber läßt die Skizze Beilage 4 entnehmen, in welcher 
intensiven Weise Italien seine Befestigungen an unserer Grenze jetzt tat¬ 
sächlich ausbaut. So sind allein an der Gemona—Tagliamento-Linie seit 
1910 zehn Panzerwerke im Bau, deren Vollendung schon im Jahre 1912 
sicher zu gewärtigen ist. Hand in Hand damit geht die Ergänzung der 
permanenten Befestigungen durch zahlreiche provisorische Batterien und 
Emplacements, welche ebenso wie der Bau der Zufahrtswege, Geschütz- und 
Munitionsdepots etc. bei Aufwendung großer Mittel rasch fortschreitet. 
Beilage 5 enthält die unerläßlichen Maßnahmen für Organi¬ 
sation und Grenzschutz, welche zumeist erst bei Eintritt der 
Wehrreform — sei es mit zwei- oder mit dreijähriger Dienstzeit — 
durchzuführen wären. 
Diese Maßnahmen halten sich im allgemeinen im Rahmen des vom 
Kriegsministerium für die Wehrreform aufgestellten Projektes; sie gehen 
darüber nur hinaus: 
1. insoweit es sich um die noch fehlenden Kommanden und For¬ 
mationen für schon bestehende Verbände handelt (wie beim Heere 
2 Kavallerie-Truppen-Divisions-Kommanden, 1 reitende Artillerie-Division, 
6 Kavallerie-Maschinengewehrabteilungen, fehlende Feld- und Gebirgs- 
traineskadronen) und 
2. insoweit, als uns durch die erwähnten fortifikatorischen Ma߬ 
nahmen Italiens in den Anfangsstadien eines Kriegsfalles Italien ein 
allgemeiner Angriff auf Befestigungen aufgezwungen ist. Diese fort¬ 
schreitende Absperrung aller Einbruchswege gibt den artilleristischen 
und pioniertechnischen Vorsorgen eine geradezu ausschlaggebende 
Bedeutung, weil der Erfolg einer Offensive an die Niederkämpfung von 
Befestigungen geknüpft ist und die Organisation unserer Festungs¬ 
artillerie und Pioniertruppe zur Erfüllung dieser Aufgaben dringendst 
einer Ergänzung bedarf. 
In diesem Sinne ist in den Beilagen 5 a und 5 b und in den 
zugehörigen Dislokationsskizzen I und II jenes Mindestmaß der Aus¬ 
gestaltung unserer Festungsartillerie und Pioniertruppe festgestellt, 
welches gerade noch hinreichen kann, um im Vereine mit der Umgehung 
der Sperren durch Truppen mit reichlicher Gebirgsausrüstung einen 
entscheidenden Erfolg zu gewährleisten. 
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