Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

und die budgetär durchzubringen der frühere Kriegsminister Baron 
Schönaich bereits durch Seine Majestät beauftragt war, die aber erst 
unter dessen Nachfolger G. d. I. von Auffenberg in Angriff genommen 
wurde*). 
Noch im Stadium des Versuches und des Streites der Fachmänner 
war leider die von mir gleichfalls schon zur Zeit meiner ersten Amts¬ 
führung als Chef des Generalstabes dringend geforderte Beschaffung 
neuer Gebirgsgeschütze und neuer leichter Feldhaubitzen. Aussichtslos 
endlich stand die Gewehrfrage. Auf eine diesbezügliche, meinerseits 
noch als Armee-Inspektor gemachte Anregung, die Steyrer Waffenfabrik 
mit einer mehrjährigen Vorausbestellung zu betrauen, damit sie 
leistungsfähig bleibe und ein Gewehrvorrat geschaffen werde, hatte ich 
eine ministerielle Entscheidung d. d. 3. Jänner 1912 erhalten, in der es 
unter anderem hieß: 
„Wenn auch das Kriegsministerium für die ununterbrochene 
Wahrung der Leistungsfähigkeit der Steyrer Waffenfabrik stets das 
lebhafteste Interesse besitzt und dasselbe in konkreten Fällen wiederholt 
durch vorzeitige Bestellungen praktisch zum Ausdruck gebracht hat, 
so vermag ich doch auf die von Euer Exzellenz gestellte Proposition im 
vollen Umfang nicht einzugehen, weil eine Bindung auf einen Zeitraum 
von drei Jahren mir nicht zulässig erscheint. 
Weder die allgemeinen militärischen, noch die militärisch¬ 
technischen Verhältnisse lassen sich auf einen solchen Zeitraum voraus 
überblicken und auch für die Beurteilung der budgetären Verhältnisse 
in den Jahren 1913 und 1914 fehlt gegenwärtig noch die Grundlage; 
es wäre daher sehr gewagt, wenn das Kriegsministerium sich derart 
in die Zukunft verpflichten wollte.“ 
Die Bestellung für das Jahr 1912 in Steyr reduzierte sich auf 
6000 Karabiner, 4000 Stutzen und 100 Maschinengewehre. 
*) Der Beginn der Konstruktion des 30-5 Mörsers erfolgte zu 
Anfang des Jahres 1908; die Erzeugung des ersten Modelles wurde bei 
Skoda in Pilsen im Juni 1909 begonnen. Am 22. Juli 1910 wurde der 
erste Mörser in Bolewetz angeschossen. Darnach fanden die ersten Fahr¬ 
versuche statt. Dieses erste Modell ist schon in jeder Beziehung „spruch¬ 
reif“ gewesen. Mit Herstellung der ersten Serie von 24 Stück Mörsern 
wurde seitens der Fabrik im November 1911 begonnen; von den Probe¬ 
mörsern abgesehen, erfolgte die erste Bestellung durch das Kriegs¬ 
ministerium am 11. Dezember 1912. Alles bei Skoda. 
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