Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

hat, in welchem Stadium sich die Fragen bezüglich der schweren 
Mörser, der neuen 10 cm- und 15 cm-Haubitzen, der Minenwerfer, der 
beantragten kleinkalibrigen Kanone zum direkten Beschießen empfind¬ 
licher Teile permanenter Werke, von Lufttorpedos, Geschossen, welche 
bei der Explosion betäubende Gase entwickeln, und endlich bezüglich 
der Gebirgsausrüstung der Truppen der 3. Armee befinden. 
Auch ich halte eine Überlastung des Mannes für nicht angenehm; 
wenn man die nötigen Mittel hätte, Munition und Verpflegung gleich 
anfangs nachschieben zu können, wäre dies gewiß erwünschter, fehlt 
es an derartigen Mitteln, bleibt wohl nichts anderes übrig, als dem 
Mann von Haus aus mehr mitzugeben. 
Der Heranziehung der Mannschaft zu Trägerdiensten vermag ich 
nicht beizustimmen; der wehrpflichtige Mann ist in erster Linie 
Kämpfer, man könnte somit Trägerabteilungen nur aus dem Zivil und 
aus nicht waffenfähigen Landsturmleuten formieren. 
Was die Nachschublinien anbelangt, so wäre, da die Plöckenstraße 
allein den ganzen Verkehr bestimmt nicht bewältigen könnte, die 
Eröffnung der Straße Pontafel—Tolmezzo—Enemonzo gewiß sehr 
erstrebenswert, nur müßte für die ausreichende Dotierung der 3. Armee 
mit den notwendigen Mitteln zur Niederkämpfung von Chiusaforte und 
Mte Festa, in Hinkunft auch der angeblich bei Enemonzo geplanten 
Werke vorgesorgt werden, was jetzt leider nicht der Fall ist. 
Dabei müßte für die 3. Armee derart vorgesorgt werden, daß 
Mte Festa und Chiusaforte gleichzeitig angegriffen werden können, 
nicht eins nach dem andern, was zuviel Zeit wegnehmen würde. 
Gegen die Absicht, bezüglich Unterstellung der 10. Division erst im 
Verlaufe der Operationen zu entscheiden, habe ich nichts einzuwenden. 
Schließlich danke ich noch vielmals für die Übersendung der drei 
Rekognoszierungsberichte, die ich dem Operationsbureau bereits direkt 
zurückgestellt habe, und bitte, auch in Hinkunft mir derartige Berichte 
zukommen lassen zu wollen. 
Genehmigen E. E. den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hoch¬ 
achtung etc. „ , it 
& Conrad m. p.“ 
Meine sonstige militärische Tätigkeit als Armee-Inspektor erstreckte 
sich auf das Detailstudium der verschiedenen Vorschriften, auf 
organisatorische und taktische Fragen, auf das Verfolgen der technischen 
Fortschritte, die Lektüre von Fachwerken, die Abgabe von Gutachten, 
endlich auf die Berichte über Zustand und Ausbildung der von mir 
inspizierten Truppen und die Eignung der Generale und höheren Stabs¬ 
offiziere.
	        
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