Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

III. Tempo einzelner wichtiger Maßnahmen nach dem Budget von 1911. 
Maßnahmen, Beschaffungen 
Oesamt¬ 
erfordernis 
Davon pro 
1911 
Gibt Verteilung 
auf Jahre 
Reichsbefestigung 
155 
6 
26 
Handfeuerwaffen, aber nur Mod. 
1895 und Klappbajonette*) 
33'5 
0'8 
40 
Karabiner, Munitions-Vorräte 
0'95 
0035 
27 
Spreng- und Zündmittel-Ver¬ 
mehrung 
0‘85 
005 
17 
An Hand letzterer Tabelle zeigte ich, wie sich das Tempo einzelner 
wichtiger Maßnahmen auf Grund des Budgets vom Jahre 1911 ergeben 
würde. Darnach hätte sich die Reichsbefestigung auf 26 Jahre, d. i. bis 
1937, hinausgezogen, eine Zeit, in der, ganz abgesehen von früheren 
Kriegsmöglichkeiten, vieles wieder veraltet wäre. Die Gewehr¬ 
beschaffung hätte sich auf 40 Jahre, also bis 1951 erstreckt. 
Ich setzte fort: „Daraus geht zweifellos hervor, daß mit den 
bewilligten Mitteln nur der allerkleinste Teil der als unbedingt not¬ 
wendig erachteten Forderungen realisiert werden kann; es fehlen von 
den angeforderten 260 Millionen pro 1911 rund 250 Millionen, 
beziehungsweise von den zur Realisierung meiner Anträge erforderlichen 
379 Millionen bis 1916: 331 Millionen Kronen. 
Die gegenwärtige Lage ist also die, daß die Kriegsmarine 
ihre volle Forderung erhielt, d. i. bis 1915: 312 Millionen und daß sie 
weitere Forderungen nach' 1915 angekündigt hat, was von den Dele¬ 
gationen widerspruchslos akzeptiert wurde; 
daß beim Heer bis 1915 eine Steigerung des Ordinariums um 
100 Millionen und des Extraordinariums um 100 Millionen ver¬ 
sprochen, aber nicht bewilligt ist. 
Denn bewilligt ist bloß das Budget für das Jahr 1911 mit einem 
Plus von 27 Millionen im Ordinarium und 20 Millionen im Extra- 
ordinarium. Diese Beträge zählen aber schon auf obige 200 Millionen, 
davon aber nur 10-385 Millionen für materielle Ausgestaltung, Reichs¬ 
befestigung und Wehrreform. 
*) Also keine automatischen Gewehre, sondern das bereits 
bestehende Modell. 
9* 
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