Volltext: 1910 - 1912 (Zweiter Band / 1922)

nach meinem Antrag vom November 1910 an das Reichskriegs¬ 
ministerium und beide Landesverteidigungs-Ministerien: 
260 Millionen, hievon 36 Millionen für die Reichsbefestigung, 
124 Millionen für sonstige Anschaffungen. 
Dazu kommen: 
IV. In absehbarer Zeit noch 200 Millionen für neue Infanterie¬ 
bewaffnung, die man nicht von der Hand wird weisen können, 
wenn sie jetzt auch noch nicht in den ziffernmäßigen Kalkül gezogen zu 
werden braucht. 
Endlich sind zu nennen: 
Die Marineforderungen: 312 Millionen für die nächsten fünf Jahre. 
So war die Sachlage Ende November 1910, so weit 
sie mir dienstlich bekannt war 
Von dem weiteren Schicksal der Anträge wurde ich nicht verständigt. 
Dies muß ich hervorheben, damit man mir nicht den Vorwurf mache, ich 
hätte mich nicht zeitgerecht gerührt. 
Am 20. November 1910 — wenige Tage vor Einlangen meines 
früher angeführten Antrages III (auf 260 Millionen) — fand ein Minister¬ 
rat statt (dem ich nicht beigezogen war), dessen Ergebnis folgende Fest¬ 
setzung für die nächsten fünf Jahre war: 
312 Millionen einmalige Auslagen für die Marine, 
100 Millionen einmalige Auslagen für das Heer, 
100 Millionen Steigerung des Ordinariums. 
Meine Anträge wurden im Kriegsministerium nur berechnet, ich 
wurde vom Ministerratsergebnis und vom Schicksal meiner Anträge 
nicht verständigt. 
Erst am 6. Jänner 1911 erhielt ich durch einen a. u. Vortrag 
des Reichskriegsministers Kenntnis von den Abmachungen im Minister¬ 
rat und davon, daß das Kriegsministerium erst jetzt, knapp vor 
den Delegationssitzungen, die Entscheidung über einen Rüstungs¬ 
kredit bei Seiner Majestät erbat, sich dabei aber ausdrücklich gegen 
die Anforderung dieses Kredites aussprach. 
Da hieraus ersichtlich war, daß mit diesen Mitteln für die drei 
Ziele, nämlich: 
I. Wehrreform mit zweijähriger Dienstzeit, 
II. Reichsbefestigung, 
III. materielle Ausgestaltung, 
kaum das erste Ziel (I) erreichbar ist, legte ich dem Reichs-Kriegs-Mini- 
sterialantrag eine Bemerkung bei mit der Bitte, den Ausbau- und 
Finanzplan auf den ganzen Bedarf festzulegen, und 
zwar: 
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