Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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dener Art, Stücke von Büsten, Geschirre, Töpfe, Messer, Nägel, Griffel, 
Wappen, Pfeilspitzen mitten unter Spuren von Brand und gewaltsamen Zer- 
störungen. Auch zwei Vasen von gebrannter Erde mit den offenbar norischen 
Namen der Töpfer Op ras und Bi tur ix wurden ausgegraben 1). 
Noch bleibt uns übrig, von dem in dieser Hinsicht wichtigsten Platze, d e m 
alten Lorch (Lauriakum), wo jetzt St. Laurenz bei Enns ist, zu sprechen; 
hier ist eigentlich der alte klassische Boden, der am meisten von den vergangenen 
Zeiten und dem Dasein der Römer Kunde gibt. Nebst den vorher angeführten 
Denksteinen mit und ohne Inschrift, nebst den vielen Münzen beweisen auch 
eine Menge aufgefundener Sachen einen hier einst zur Römerzeit gestandenen 
bedeutenden Ort. Man fand sehr viele Gegenstände durch Ausgrabung in den 
Jahren 1750 - 1760, aber auch jetzt noch immer, in der Gegend vom Schil- 
tenberge bis zur Enns, und von der Donau bis zum Aichberge, besonders in der 
Ebene zu St. Laurenz und wo früher die Kirche Maria Anger stand, dann im 
Enghagen an der Donau, bei Christein, Asten, gegen den Schiltenberg bei 
Ebelsberg hin. Man grub aus: Vasen, Urnen, Marmorbüsten, Ringe mit 
geschnittenen Steinen, Stücke von Säulen, goldene Laren und Penaten, Tö- 
pferschalen mit römischen und norischen Namen, häusliche Geräthschaften, 
Trink- und Eßgeschirre verschiedener Art, Schlüssel von Bronze, Ringe, Lampen, 
Spangen, Schreibgriffel, große Hufeisen, Dolche von Erz, Waffen, Pfeilspitzen, 
Trümmer von Mauern und Wasserleitungen, von Bädern und Statuen. 
Um 1800 wurden zwei große steinerne Särge auf dem Aichberge, 1/4 
Stunde von Enns entfernt, jedoch ohne Inschrift, und mehrere Bruchstücke von 
Grabmälern aus mürbem Sandsteine gefunden, — da war vermuthlich ein Be- 
gräbnißplatz2). 
 
§. 13. 
 
Größere Orte und feste Burgen an der Donau und südlich 
derselbe n. 
Die bisher aygeführten Ausgrabungen deuten offenbar dahin, daß einst 
die Römer in verschiedenen Gegenden unseres Landes ob der Enns wohnten. 
Es gab wohl kleinere Orte und einzelne Landgüter, aber auch bedeutendere Ort¬ 
schaften; denn es gibt noch andere Quellen aus jener Zeit, die von unseren Ge¬ 
genden, Städten und festen Burgen Nachricht geben; freilich fließen auch diese 
-------  
1) Zeitschrift des Museum Francisco-Carolinum 1843, Nr. 5. 
2) Ueber das Letzte: Kurz, Beiträge, III. Vorrede S. XV und XVII. Sehr Vieles von den 
ältesten Ausgrabungen wanderte nach Böhmen in das fürstlich Auerspergische Schloß Flaschinn; 
Manches ist im Museum zu Linz, im Joanneum zu Graz und im Besitze von Privaten zu 
Enns oder anderswo.