Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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Kobl bei Pfaffstett fand man 1825 ein Cinerarium mit Menschengebeinen 
und Bruchstücken von Urnen aus dunkelgrauer Töpfererde 1). 
Zu Sch lögen, wo im J. 1838 die Ausgrabungen begannen, fand man 
bisher Ziegel, Mauertrümmer, Grundmauern eines bedeutenden Gebäudes mit 
größeren und kleineren Gemächern, Stücke von Geschirren, mit Stein gepflasterte 
Böden, Geschirre und Siegelerde mit Verzierungen und Namen von Töpfern, 
eiserne Geräthschaften, Kohlen, Asche, Lanzenspitzen, Schlüssel, Salbenbüchsen, 
Sporne und eine Glocke2). 
Zu St. Dionysen am Flusse Traun und in der Ortschaft dieses Na¬ 
mens fand man römische Nägel und Schlüssel, am Ausflusse des Wolfganger-- 
sees bei Strobel ein altes Messer von Bronze, bei der Ortschaft Traun in der 
Pfarre Wimsbach Grabeshügel und menschliche Skelette, eine Klinge, Lan-- 
zenspitzen, Armringe und Waffen, höchst wahrscheinlich aus der Zeit der 
Römer 3). 
Zu Hall statt wurden römische Rüstzeuge und 1733 in der Kilbwehre 
in einer Tiefe von fast 100 Klaftern die Mumie eines Römers mit Seiten¬ 
gewehr gefunden, der die Bergwerke besucht hatte und seinen Untergang fand; 
auch Spuren von Arbeiten aus Holz zeigten sich4). 
Zu Ansfelden, 2 Stunden von St. Florian entfernt, wurde im J. 1787 
ein römischer Sarg aus Duftstein ausgegraben; auf der Brust des Gerippes 
lag ein ovaler goldener Ring von einer schlechten Arbeit, dabei war ein Thrä- 
nenglas, welches aber zufälligerweise zerbrochen wurde5). Am Brennbühel bei 
A l t m ü n st e r in der Nähe von Gmunden fand man Eisenschlacken und Mauer¬ 
werke von Hohek bis an den Albertsberg hin6). In Kematen bei Krems- 
münster sollen der massive, unförmliche Thurm und ein Theil der Hauptmauern 
der Kirche Ueberreste einer römischen Burg seyn; der Name selbst soll auf eine 
Befestigung hindeuten und eine halbe Stunde von Kematen entfernt liegt ein 
Dorf Namens Burg, wo man auch einige Spuren von alten Verschanzun-- 
gen gefunden hat7). Sehr bedeutend waren seit einigen Jahren her die Aus- 
grabungen römischer Gegenstände zu Linz; man fand Geräthschaften verschie¬ 
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1) Pillwein's Innkreis S. 4. Koch-Sternfels Beiträge zur baierischcn Fürsten-, Volks- 
und Kulturgeschichte S. 9. u. s. w. 
2) Weitläufig ist darüber abgehandelt im vierten Berichte über das Museum Francisco- 
Carolinum. Linz 1840. S. 11 - 35 nebst Abbildungen und einem Grundriß — Auch Museal- 
Zeitschrift 1843, S. 98. 
3) L. c. 1843, Nr. 16. Diese Gegenstände sind nun im Museum zu Linz. 
4) Hormayr's Archiv 1812, Nr. 11, 12 S. 43. 
5) Kurz, Beiträge, III. S. XVII. 
6) Kirchliche Topographie, B. XIV. S. 58. 
7) L. c. B. 14, 11. Abthl. S. 113, 114.
	        
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