Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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III. Kapitel 
 
Innere Geschichte. 
 
§. 7. 
Politische Verfassung und Lebensweise der Kelten überhaupt 
und jener in unserm Lande. 
 
Was die Verfassung, Kultur und Religion der ältesten Bewohner unsers 
Landes betrifft, so wissen wir nichts darüber zu sagen, da ja die Urbe¬ 
wohner selbst fast ganz unbekannt sind; aber auch in Ansehung der Kelten, 
welche dann das herrschende Volk daselbst waren, ist nur wenig bekannt. Nach¬ 
richten aus ihren Zeiten sind kaum vorhanden, und als die Römer sie schon 
besiegt hatten, nahmen sie Vieles von ihnen an, so daß es schwer ist, das alte, echt 
Keltische von dem Römischen zu unterscheiden. Mehreres haben uns jedoch Ju¬ 
lius Cäsar 1) und Strabo 2) über die Kelten in Gallien aufbewahrt, das uns 
als Norm dienen kann, den Charakter und die Lebensweise auch unserer kel¬ 
tischen Bewohner wenigstens in allgemeinen Umrissen darzustellen; denn auch 
sie stammten aus Gallien, trugen also gleiches Gepräge in körperlicher und gei¬ 
stiger Hinsicht. Die Grundzüge ihrer Verfassung und Religion, Charakter, 
Sitten und Lebensweise, Sprache und Schrift blieben im Wesentlichen sich 
lange Zeit gleich, wie dies sogar bei den so entfernten Tectosagern in Kleinasien 
der Fall gewesen ist. Verschieden war jedoch selbst schon in Gallien die Lebens¬ 
weise und Kultur einzelner Stämme, nach ihrer Lage und Wohnung auf Ber¬ 
gen, in Ebenen, an Strömen, am Meere, je nachdem sie mehr die Viehzucht, 
den Ackerbau oder Handel betrieben, mehr oder weniger im Kampfe und Ver¬ 
kehr mit roheren oder gebildeteren Nachbarn waren. Noch mehr war dieses der 
Fall bei jenen Stämmen, welche in unseren Gegenden einwanderten, einige der¬ 
selben waren, als sie über die Alpen in Italien einbrachen, längere Zeit daselbst 
geblieben, wo sich schon Manches verändern konnte; und als sie dann nun vor¬ 
wärts zogen zu unseren Bergen und Strömen, in neue Gegenden mit einem 
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1) Tectosagern Caesar de bello gall. 
2) Strabo Lib. IV.