Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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Nachfolger als Bischof, restgnirte aber im J. 1171. Nun wurde Theobald, 
auch Diebald und Dietpolt genannt, im J. 1172 erwählt; er kommt in meh¬ 
reren Urkunden der Klöster St. Florian und Wilhering vor und zuletzt noch in 
einer am 7. März 1189 1), er starb aber im folgenden Jahre auf dem Kreuz¬ 
zuge K. Friedrichs I. 1191 wurde W olfker zum Bischöfe erwählt, ein weiser 
und muthiger Mann, Freund H. Friedrichs I. von Oesterreich, den er auf sei¬ 
ner Wallfahrt nach Palästina 1197 begleitete und dessen Ueberreste er im 
J. 1198 zurückbrachte. Zuletzt erscheint er noch in einer Urkunde des Klosters 
Wilhering vom 29. Juli 1204 2), als Bischof von Passau, bald darauf ward 
er Patriarch von Aquileja. Ihm folgte nun Poppo, der bald starb, aber 
nicht, wie Buchinger sagt, im J. 1205, sondern erst nach dem 6. Februar 
1206, weil er an diesem Tage noch eine Urkunde an Wilhering ausstellte 3). 
Schon am 19. Juni dieses Jahres kommt urkundlich Manegold, früher Abt 
von Kremsmünster, als Bischof von Passau vor 4); er starb zu Wien im 
J. 1215. Nun wurde Ulrich II. erwählt, welcher am 31. October 1221 in 
Aegypten bei dem Kreuzzuge sein Ende fand. Dann ward Gebhard Bischof, 
welcher 1232 seiner Würde entsagte; nach einem Jahre kam Rüdiger auf 
den bischöflichen Stuhl, der auch in politischer Hinsicht in die Geschichte unsers 
Landes eingriff, zuerst ein Feind, dann ein Freund H. Friedrichs II. Er 
wurde größtentheils durch Kabalen als Anhänger K. Friedrichs II. im J. 1250 
vom Papste abgesetzt, und ein polnischer Prinz Namens Konrad war 
drei Monate Bischof zu Passau, dann legte er diese Würde nieder und es 
wurde Berthold erwählt, der auch schon in einer Urkunde Ottokars von 
Böhmen im J. 1251 als Zeuge erscheint 5) Als er im Februar 1254 gestor¬ 
ben war, wurde einstimmig Otto von Lonsdorf (bei Abensberg oder Linz?) 
zum Bischofe erwählt. Er war ein sehr achtungswerther, liebenswürdiger und 
gelehrter Mann, ein großer Sammler von alten Urkunden und Büchern, starb 
aber schon am 9. April 1265. Bald nach seinem Tode wurde Wladislaw, 
ein Sohn des Herzogs Heinrich des Frommen von Breslau, erwählt, kam 
aber noch 1265 als Erzbischof nach Salzburg, und an seine Stelle wurde 
1266 Petrus vom Papste zum Bischöfe von Passau ernannt, unter dem 
die große Kirchenversammlung am 10., 11. und 12. Mai 1267 abgehalten 
wurde; er starb am 20. Februar 1280. Noch in diesem Jahre wurde W i- 
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1) L. c. S. 487. 
2) Kurz, Beiträge, B. IV. Urkunde VI. S. 533, 534t. 
3) Stülz's Wilhering, S. 493. 
4) L. c. S. 495. — Kurz, IV. S. 536, 
5) Kurz, Beiträge, II. S. 456 Urkunde Nr. XV.
	        
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