Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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Pfarrer von Grammastetten vorkommt 1), ist nicht bekannt, doch sehr unwahr- 
scheinlich. Er starb vor 1241 und nun war nur mehr Hedwig von Wachsen- 
berg übrig, vermählt mit Wernhard von Schaunberg; sie starb am 20. Juni 
1264 ohne Kinder zu hinterlassen 2). Doch längstens nach 1240 kamen mehrere 
Güter, das Gericht und die Vogtei am rechten Ufer der Mühel an Passau 3), 
Wach senberg selbst und was dazu gehörte finden wir aber im Besitze der 
Herzoge von Oesterreich. Doch schwierig ist es die Zeit zu bestimmen, wann es 
an dieselbe kam; Enenkel sagt: Herzog Leopold VII. habe von Otto von Sleunz 
W a ch se n b e rg, O t t en s h e i m, Grein und Hartenstein um 600 Pf. 
gekauft 4); dies wäre bald nach 1206 geschehen, allein so bald kam er nicht 
in den Besitz von Wachsenberg, im J. 1217 lebte noch Heinrich von 
diesem Stamme und wird wohl noch Herr der Burg gewesen seyn, wie aus 
jener Urkunde hervorgeht, doch erscheint er auch in einem Dokumente, spätestens 
im J. 1221 ausgestellt, zum letzten Male als Zeuge5), unb er mag vielleicht 
bald darnach gestorben seyn; so viel ist übrigens bekannt, daß Herzog Leo¬ 
pold VII. im J. 1228 den Bürgern von Ottensheim gleiche Rechte mit 
denen von Linz und Enns, die Befreiung von Mauth und Zoll betreffend, 
ertheilte6), wo er also doch diesen Ort schon besaß, und daß Herzog Fried¬ 
rich II. im Jahre 1240 das Patronatsrecht über die Pfarre Grammastetten 
(welches er als Besitzer von Wachsenberg hatte), dem Kloster Wilhering 
für immer übertrug 7), welches Bischof Rudeger von Passau am 23. Februar 
1241 bekräftigte 8). Diese Herrschaft blieb auch im dreizehnten Jahrhunderte 
immer bei den Regenten von Oesterreich. —In den Gegenden um Wachsen- 
berg tauchten damals zwei neue Geschlechter und Burgen auf, es waren die 
Piber von Pi berstein und die Loben steine, letztere vielleicht Abkömm¬ 
linge der Besitzer von Wildberg. Schon im J. 1206 erscheinen urkundlich ein 
Piber 9), später im J. 1243 ein Heinrich Piber und ein Ulrich von 
Loben stein 10); dann dieser und Sieghard Pibro nebst seinem Bruder 
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1) Stülz's Wilhering, 495, XXV. 1206, 19. Juni. 
2) L. c. S. 385 - 387. 
3) Buchinger, 1. S. 229. Verhandlung vom J. 1256. 
4) Rauch script, rer. aust. t. I. p. 249. 
5) Stülz's Wilhering, S. 504, XXIX. 
6) Original von Ottensheim, Abschrift davon im Museum zu Linz. Datum apud Griene 
(Grein). 22. Oktober 1228. 
7) Kurz, IV. S. 537. Urkunde: acta in Gremis; aber die Jahreszahl 1242 ist irrig, es 
soll heißen 1240, II. Gal. Februarii (Stülz, Wilhering, S. 16). 
8) Stülz, I. c. S. 515. XXXV. 
9) L. c. 496. 
10) Hoheneck, III. pag. 353. Notizenblatt von Chmel, 1843, Nr. 3 und 4. Regesten 
Nr. 23.
	        
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