Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

368 
sehr begütert waren. Die Herren von Machland treten schon im eilften Jahr¬ 
hunderte in diesen Gegenden auf und machten sich um die Kultur derselben sehr 
verdient. Ein älterer Otto von Machland stiftete schon zwischen 1045 und 1065 
schon im Lande unter der Enns 1). 
Sie hatten zwei größere bekannte Burgen, eine zu Bau mg arten berg, 
die andere zu Sabinich 2), oberhalb des jetzigen Marktes Sarmingstein. 
Otto, der Jüngere, von Machland, dessen Bruder Walchun hieß und dessen 
Gattin Jeuta eine geborne Gräfin von Peilstein war, beschloß, weil er keine 
Nachkommen hatte, mit Einwilligung jener, seine Burg Baumgartenberg 
in ein Cisterzienser-Kloster zu Ehren Mariens umzuwandeln und dasselbe reich¬ 
lich auszustatten. Dies geschah auch im J. 1141 3) und Herzog Leopold von 
Baiern und Markgraf in Oesterreich unterstützte ihn dabei. In der Urkunde 
von 1141 erscheinen nun in jener Gegend der Wald Timnich nahe der Burg, 
das Gut Modminsdorf, Lawarin und zwei Kirchen, eine nämlich im 
Schlosse selbst, zum heil. Jakob genannt, die andere zum heil. Lambert in 
Modminsdorf 4). 
Zum Schirmherrn oder Vogte des Klosters wurde Walchun bestimmt, 
welcher auch im Jahre 1154 als solcher erscheint, aber sich Walchun von 
Clamma (Clamm) nennt, von einem ihm zugehörigen Schlosse in der Nach¬ 
barschaft, woher die späteren Herren von Clamm, um 1188 Grafen genannt, 
abstammten 5) Seine Gattin Beatrix stiftete um 1141 die Kirche und das 
Spital zu St. Nikola an der Donau in der Gegend des Wirbels 6). 
Der nämliche Otto von Machland stiftete ferner im J. 1146 das regu- 
lirte Chorherrenstift zu Sabnich, wo er eine Burg hatte und wo eine Kirche, 
-------  
1) Stiftsbrief bei Pez codex diplom. epist. I. 333. Bischof Engelbert lebte damals. 
2) Kurz, Beiträge, IV. Urkunde von Waldhausen, IV. S. 427 u. s. w. Tradiditque eidem 
monasterio castrum suum in Saebnich cum omnibus ei adtinentibus. 
3) Kurz, Beiträge, III. S. 376, 328. Urkunde I., Jahr 1141. 
4) L. c. S. 383. Timnich nemus eidem castro contiguum — dedit etiam predium Med- 
minsdorf — Lavarin habens confinium — cum ecclesiis duabus. Timnich, jetzt Dorf 
und Bach Deimnig bei Baumgartenberg; dann Metten storf oder Mennstorf, Labing, 
ein Dorf in der Nähe. Die Kirche zum heil. Lambert wurde später dem heil. Markus ge¬ 
weiht und 1786 in ein Bauernhaus umgewandelt. 
5) L. c. S. 381, 382. Clamm besteht noch, aber von der ältesten Burg mag sich nur 
der starke Wartthurm und einiges Andere erhalten haben. — Allein die jetzigen Grafen von 
Clamm stammen von Kärnthen ab, hießen von Perger, wanderten in Oesterreich ein und 
kauften im Jahre 1524 diese Feste Clamm vom Grafen Julius von Har deck, welcher 
Stamm dieselbe lange besessen hatte und vielleicht von denen von Machland seine Abkunft 
herleitete. (Man vergleiche hierüber: Schloß Clamm im Machlande von W. von Rally im 
siebenten Jahresberichte des Museums von Linz, S. 116 u. s. w.) 
6) Kurz, IV. S. 478.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.