Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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haben 1), allein dieselbe hat manche Anzeigen von Unechtheit. Im J. 1222 
nennt dann Herzog Leopold VII. Wels ausdrücklich eine Stadt 2). 
Linz (das einstige Lentia der Römer) wird im J. 1241 im Reverse 
Herzog Friedrichs des Streitbaren an Passau zuerst urkundlich als Stadt 
erwähnt; sie war es aber wohl schon früher und gut befestigt, indem sie 1236 
eine Belagerung aushielt und nicht erobert wurde 3). 
Von Gmunden ist aus jenen Zeiten nur sehr wenig bekannt; bei dem 
alten Betriebe der Salzwerke zu Ischl entstand in dieser herrlichen Lage, wo zu 
einer Niederlage des Salzes und zum weiteren Handel der Hauptplatz seyn 
mußte, gewiß schon sehr bald eine Ortschaft; jedoch erst um 1186 soll dieselbe 
mit Mauern und Wällen umgeben und 1188 zu einer Stadt erhoben worden 
seyn, ohne daß wir dieses urkundlich beweisen können. Im J. 1213 erscheint 
Gmunden als herzogliche Zollstätte und später um 1262 als eine sehr ein¬ 
trägliche Mauth 4). 
Eferding war wohl schon 1159 eine Stadt, wenigstens ist schon von 
den alten Rechten derselben aus dieser Zeit die Rede 5); 1253 wurde dem Bi¬ 
schöfe Berthold von Passau von Ottokar, Herzog von Oesterreich, erlaubt, 
diese seine Stadt zu befestigen 6), und 1266 nahm er die Bürger in besondern 
Schutz 7). 
Vöcklabruck ward 1188 eine Landstadt und wurde später vom Herzoge 
Albrecht I. zu einer landesfürstlichen erhoben 8). 
Dazu können wir noch bemerken, daß im jetzigen Innkreise Braunau 
unter dem baierischen Herzoge Ludwig I. im J. 1202 zur Stadt erhoben 
und mit Mauern umgeben wurde; es erhob sich nach und nach zu größerem 
Wohlstande 9). Die übrigen Städte im Lande ob der Enns kamen erst in fol- 
genden Jahrhunderten zu diesem Range. 
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1) Ebenfalls in der Pancharte und bei Hoheneck, H. 792, wo der Papst gar Alexander 
genannt wird, der aber erst 1159 zu dieser Würde gelangte. 
2) Kurz, II. S. 450. 
3) Weitläufiger darüber ist abgehandelt in meinen geschichtlichen Nachrichten über Linz 
vom Ursprünge bis zum I. 1308; in der Zeitschrift des Museums, 1843, Nr. 5-9. 
4) Kirchliche Topographie, 14. B. S. 26, 23. Eine landesfürst^iche Stadt ward Gmunden 
erst im Jahre 1478. 
Hormayr's Luitpold, eine Gedächtnißrede, 1831, München S., 58, jura antiqua civitatis 
Eferding. 
6) Buchinger, I. S. 224. 
7) Mon. boic. 28, II. 392. Eggenburg, 15. Martii. 
8) Preuenhuber, S. 21. Pillwein's Hausruckkreis, S. 386, 
9) Pillwein's Innkreiß, S. 194,
	        
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