Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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war also eigentlich der mehr westlich liegende Theil des Traungaues, außer¬ 
halb Lambach beginnend; doch wird nie ein eigener Graf darüber erwähnt. 
Aber auch im südlichen Theile desselben erscheint ein Untergau im J.1005, 
wo das Gut Slierbah in der Grafschaft des Rapoto im Gaue Oulius - 
pestale erwähnt wird 1); dies ist wohl das jetzige Schlierbach im Kremsthale 
südlich von Kremsmünster, welches schon im J. 927 erscheint; Rapoto war 
vielleicht von der Familie Andechs, wo dieser Name sehr oft vorkommt. Dieser 
Gau aber ist wohl der nämliche, wie jener, der im J. 1083 pagus Olesbur- 
gensis genannt wird und ohne Zweifel in dem genannten Kremsthale lag 2). 
Noch im J. 1162 kommt in dieser Gegend eine Oda von Olisburg vor, 
welche Ottokar VIS. als ihren Lehensherrn erkennt3). Endlich erscheint im 
J. 1113 das Stift St. Florian, als im »pago Lauriacensi" liegend 4), wo 
doch wohl nur von einem kleineren Bezirke oder einer Cente die Rede ist. 
Was den Matiggau betrifft, so finden wir zur Zeit Karts des Großen 
und später, daß sich der Rotagau auch auf das rechte Ufer des Inn 
erstreckte. Die Rot ergießt sich in diesen Fluß gegenüber von Schärding, 
von ihr hat jener Gau am linken Ufer den Namen; allein er zog sich auch 
herüber, wenigstens von der Gegend jenes Ortes bis vielleicht nach Passau hin, 
wo ja die Grafen von Neuburg und Formbach an beiden Ufern walteten. Es 
erscheint auch Schärding ausdrücklich im J. 806 als im Rota hg au lie¬ 
gend5); ebenso Antesna (Antiesen-hofen) bei Reichersberg6). Später 
findet man einen eigenen Gau an der Antesna, Antessen--Gau genannt, 
im J. 1162, ja noch 1205 7); er dehnte sich zu beiden Seiten der Eintiefen 
nördlich über die Pram, südlich bis zur Metmach aus. 
In Ansehung des Atergaues lesen wir bestimmt von einem Untergaue 
nichts; nur wollen Einige die Grafen von Rebeg au als Vorsteher eines sol¬ 
chen ansehen. Uns scheint aber vielmehr der Name von dem schon im J. 823 
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1) Juvav. II. p. 214, Nr. 84. arm. 1005, 7. Decemb. actum Merseburch. Henricus rex, — 
predium Slierbach in comitatu Rapoionis situm in pago vero Ouliuspestale Juva- 
vensi ecclesie donat. 
2) Pachmayr annal. Cremifan. p. 56. Arnoldus quidam tradidit (an Kremsmünster) Io cum 
ccclesiae, Wartpercb nominatum hac conditione, ut ibi parochiana ecclesiae fundaretur, cui et 
pars aliqua conterininalis populi in Olesburgensi pago positi — sed a matre sua 
ecclesia Oiesburg (nun Kirchdorf) valde remoti cum suis decimationibus adtitularentur. 
Urkunde um 1083. 
3) Caesar. Aquilin. Annal. styr. 1. pag. 754. 
4) Stülz Geschichte von S. Florian, S. 223. Urkunde XII. Ecdesiam beati Floriani mar- 
tyris Christi in pago Lauriacensi juxta riuulum, qui Iplia uocatur etc. 
5) Monüm. boic. 28, 1. Theiles II. Abtheilung p. 24. In loco, qui dicitur Scardinga 
in pago Rotagau, 
6) L. c. pag. 9. Villa Antesna in pago 5) 
7) Nudharts Geschichte von Baiern, S. 521, 522.
	        
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