Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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Pilignm von Passau (971 - 991), mit dem sie verwandt waren, schon nebst 
den Ottokarn erwähnt1); ferner auch unter Christian seinem Nachfolger2). 
Der erste war Arnulf, auch Arnold genannt, im I. 1025 erscheint sein 
Sohn Arnulf II. mit seiner Gattin Reginlinde und den beiden Söhnen, 
welche Gottfried und Adalbero hießen3). Der letzte ward Bischof von 
Würzburg, Gottfried starb um 1055, ohne Hinterlassung eines männlichen 
Erben, als Markgraf der oberen carantanischen Mark. An seine Stelle kam 
Ottokar V.4), Graf vom Traungaue, von dem nun ein Theil zu jener Mark 
gehörte, der andere wurde kaum mehr von eigenen Grafen verwaltet, sondern von 
den Herzogen von Baiern selbst oder von benachbarten Grafen des Ater- und 
Matiggaues, bis die Gauverfassung ohnehin aufhörte, hießen3). J. 1156 wurde er 
aber zur Ostmark geschlagen und kam nun unter die unmittelbare Verwaltung 
der Herzoge von Oesterreich. 
Aus dem bisher Gesagten geht zugleich offenbar hervor, daß unter Karl 
dem Großen, seinen Nachfolgern und noch längere Zeit nachher die Eintheilung 
unseres Landes in Gaue, wie früher unter den Agitolfingern, blieb; es ist 
jedoch der Unterschied zu bemerken, daß nun die alten Gaue bisweilen in 
kleinere Theile getrennt erscheinen, welche eigene Namen für sich haben und 
gewöhnlich von den Gelehrten Untergaue oder Centen genannt werden. 
Dies ist zuerst bei dem großen Traungaue der Fall; da kommen Orte, 
die früher in diesem erwähnt werden, nun als im Ufgaue liegend vor, so 
Ostarperchtesdorf im J. 820 in einer Urkunde von Mondsee 5); Pah- 
manon (bei Lambach) wird zur Zeit Thassilo's im Traun gaue6), nun 
aber im Ufgaue angeführt7); Schwanenstadt und Grünbach eben¬ 
falls8); so lag Holz heim nahe dem Bächlein Lampah im Ufgaue9). Dieser 
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1) Kurz, Beiträge III. Urkunde von Gleink, S. 294. 
2) Kurz, II. S. 432. Urkunde von Lambach zwischen 991 und 1012. 
3) Mon. boic. 29, I. p. 12. Urkunde. Jahr 1025, 11. Mai Babenberg. Kurz, II. S. 434 
bis 436 , Urkunde von Lambach vom Jahre 1661, ist eine kurze Genealogie enthalten: pᬠ
rente» ejus (Adalberonis episcopi Wirziburgensis) scilicet avus Arnold us, item pater 
suus Arnold us, et frater suus marchio Gotefridus. 
4) Seine Vorfahren als Grafen im Lraungaue waren: Ottokar III., der Erbauer der 
Stiraburg, und Ottokar IV. 
5) Chron. lunael. p.51. In pago, qui dicitur Ufgauui, in loco, qui dicitur Ostarperhtesdorf. 
6) Juvav., 11.32. In pago Trunse, in loco, qui dicitur pahmanon. 
7) L. c. p. 44. Virgas XII. in Ufkou ad Pahniannum. 
8) Codex antiquissimus von Mondsee 1. Manuskript). In loco groninpah in pago uf- 
gavi Jahr 854. Auch Chron. lunael. p. 81. Juvav. II. 44 heißt es: In Trungowe super 
fluvium Grunpah; Suanse, Lampah etc. 
9) Codex antiquiss. von Mondsee Jahr 821. Quod habuimus ad Holzheimon prope 
illo rivulo ad lampah in pago Ufgauui. Aber Chavinga und Bimninaha, die in der Chronik 
von Mondsee angeführt werden (p. 32), lagen wohl im Aufgau oder Ufgau an der Iser. 
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