Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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XVI. Kapitel. 
Von K. Rudolph I., als Regenten von Oesterreich, bis zur Ernennung seines Sohnes 
Albrechts I. zum Herzoge dieses Landes im Jahre 1283. 
 
§. 52. 
K. Rudolph in Wien, seine Verwaltung Oesterreichs; Her¬ 
zog Heinrich von Baiern als Pfandinhaber des Landes ob 
der Enns. Neuer Krieg mit K. Ottokar, dessen Niederlage 
und Tod im Jahre 1278. 
 
Nach dem Abschlusse des Friedens ergab sich auch Wien, und K. Rudolph 
blieb längere Zeit in dieser Stadt und führte im Allgemeinen die Verwaltung 
der abgetretenen Länder als Oberhaupt des deutschen Reiches, zu dem dieselben 
nun gehörten; doch ernannte er den Herzog Ludwig von Baiern zum Reichs- 
verweser über Oesterreich und Steier 1). 
Da noch manche innere Fehden unter den Edlen dieser Länder obwalteten 
und die Bewohner beunruhigten, Unsicherheit der Straßen und Räubereien 
herrschtet!, so verkündigte K. Rudolph bei Wien am 3. December einen allge¬ 
meinen Landfrieden auf fünf Jahre, und alle mußten ihn beschwören2); er 
handhabte auch so viel als möglich Ruhe und Sicherheit. Seine treuen Anhänger 
belohnte er und ertheilte ihnen verschiedene Rechte und Privilegien. So erhielt 
der Bischof von Passau die Erlaubniß, die ihm gehörigen Orte St. Pölten, Am- 
stetten, Mautern und Eferding zu befestigen3). Den Ulrich von Kapellen 
bevollmächtigte er die Besitzungen des Hochstiftes Regensburg, welche jenseits 
der Donau in der Riedmarch und im Machlande lagen, wieder an dasselbe zu 
bringen4). Zwischen 1276 und 1278 erlaubte er den Bürgern von Wien für 
den durch die Bürger von Wels, Steier und Linz an ihrem Eigenthume erlittenen 
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1) Lichnowsky, I. S. 223. Lambacher: Beilage Nr. 79. 
2) L. c. Lambacher Nr. 77. Monum. boie. 29, II. p. 517. Vol. 28, II. p. 401. Vienaae 
3. Decembris 1276. 
3) Monum. boic. 28, II. 405. 13. Decerab. apud Viennam. 
4) Lichnowsky, I. Regesten 365. 7. Decemb. 1276. 
	        
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