Volltext: Geschichte des Landes ob der Enns. Erster Band (Erster Band 1846)

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XII. Kapitel. 
 
Von der Theilung des Landes ob der Enns unter die baierischen Herzoge und die Ottokare 
als Markgrafen von Steier im Jahre 1056 bis zur Erhebung der Markgrafschaft Oesterreich 
zu einem Herzogthume im Jahre 1156. 
 
§. 44. 
Welche Theile des Landes gehörten zur steierischen Mark der 
Ottokare, welche zu Baiern? Schicksale derselben bis 1139. 
 
Als Kaiser Heinrich III. Ottokar den Fünften zum Markgrafen einsetzte, 
mußte wohl auch seine Ambacht oder sein Amtsbezirk und Wirkungskreis bestimmt 
seyn wegen leicht zu entstehender Streitigkeiten über Gerichtsbarkeit und Schlich¬ 
tung derselben. Er war Vorsteher über die obere carantanksche Mark, wie 
dieselbe Gottfried besaß, aber wenigstens nun (wenn nicht schon früher 
dies der Fall war) wurde sie bedeutend vergrößert durch Theile des Traungaues, 
welche zu derselben geschlagen wurden und mit ihr stets vereint blieben. Es ist 
zwar kein Diplom vorhanden, in dem Kaiser Heinrich die Gränzen jener Mark 
bestimmt hätte, allein aus der folgenden Geschichte geht dies deutlich hervor, 
wo wir immer Ottokar's V. Nachfolger, die steierischen Markgrafen, Übel- 
Theile des alten Traungaues als Zugehör zu ihrer Mark herrschen sehen. Diese 
Trennung eines Theiles des Landes von Baiern mochte vielleicht geschehen 
seyn, um dasselbe zu schwächen, weil dessen Herzoge so oft gegen die deutschen 
Könige rebellirten, während die ottokarische Familie bisher treu geblieben war. 
Doch schwierig, fast unmöglich ist es, genau die Gränzen zu bestimmen, 
wie weit diese Mark in den Traungau, in das Land ob der Enns hereinreichte; 
nur von den folgenden Theilen oder Gegenden können wir es mit Grund be¬ 
haupten: 
I. Gehörte dazu der ganze Strich Landes außerhalb Attenmarkt (in der 
jetzigen Steiermark an der Enns), nämlich vom Bache Frenz angefangen in 
nördlicher Richtung herauf dis zum Ursprünge der Rubinicha oder Raming, der 
Bezirk zwischen derselben (ihrem ganzen Laufe nach) und der Enns bis zur 
Stadt Steier; bann diese selbst als älterer Wohnsitz der Markgrafen, sammt
	        
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