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XI. Kapitel 
 
Schicksale des Landes ob der Enns unter den baierischen Herzogen unter Oberhoheit der 
deutschen Kaiser bis zum Jahre 1056. 
 
§. 42. 
 
Unser  unter den baierischen Herzogen Arnulf I., Ber- 
thold I. und Heinrich I.; Schlacht bei Augsburg gegen die 
Ungarn im Jahre 955; gute Folgen derselben. 
 
Es wurde nun durch die Wahl der Hauptstämme des deutschen Reiches 
Konrad I., Herzog der Franken, den Carolingern von weiblicher Seite ver¬ 
wandt, zum Könige erwählt; damals wenigstens, aber wohl schon früher, trat 
Arnulf, Sohn des berühmten in der Schlacht bei Preßburg im J. 907 ge¬ 
fallenen Liupold, als Herzog von Baiern auf1). Schon dieser war über 
mehrere Provinzen als Graf gesetzt, hieß dux Boemannorum, d. i. Heerführer 
gegen dieselben, war mächtig und gewaltig unter dem schwachen König Lud¬ 
wig IV. Da die Regierung und Vertheidigung unter den vielen Grafen zu 
getheilt und zu wenig geeignet war, den schnellen Einfällen der Ungarn kräfti¬ 
gen, großen Widerstand zu leisten, so wurden nun wieder Herzoge aufgestellt, 
unter denen die Grafen standen. So war es nun auch mit Arnulf, dem 
neuen Herzoge der Baiern, der schon gewaltig J. 908 diesen Titel führte2). Sein 
Land und seine Herrschaft erstreckte sich, aber unter der Oberleitung des deut¬ 
schen Königs, bis an die Enns und in unsere Gegenden auch über die Donau, 
wie früher zur Zeit der Agitolfinger. Bald konnte er sich als kräftiger Herrscher 
zeigen; denn schon im J. 913 machten die Ungarn wieder einen großen Einfall 
über die Enns, in unsere und fernere Gegenden Deutschlands, sie wurden aber 
dann auf der Rückkehr am Inn, unbekannt ob am rechten oder linken Ufer des¬ 
selben, von Herzog Arnulf, den beiden Kammerboten Erchanger und Berthold 
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1) Annal. Saxo, ad 907. Liutbaldus occisus est. — A mulsus silius ejus in ducatu suc- 
cessit. — Continuator Rheginonis ad ann. 907 bei Pertz Monum. Germ. hist. I. 613 sagt: Liut¬ 
baldus oesisus est, cui filius suus Arnulfus in ducatu successit. 
2) Hund Metrop. suc- I. p, 131, wenn doch die Urkunde echt ist.