Volltext: Die Dachsteingruppe

Die Dachsteingruppe 23 
Hallstätter Sees unmittelbar neben diesem. Der „Hirschbrunn" hat im Sommer eine 
Temperatur von 5.2—5.5°, im Winter eine solche von 7°und besteht aus einer Reihe 
größerer und kleinerer Quellen, die unmittelbar oberhalb des Seerandes zutage treten. 
Einige Quellen münden unter dem Seespiegel, wie im Winter meist eisfreie Stellen 
beweisen. Nach starker Schneeschmelze auf dem Plateau und nach länger andauerndem 
Regen mehren sich die Wassermassen bedeutend. Der benachbarte „Kessel" ist nor- 
malerweise mit Quellwasser bis zur Höhe des Seespiegels gefüllt, das Wasser steigt 
aber bei größerem Zufluß plötzlich an und ergießt sich dann oberirdisch in einem Kata- 
rakt in den See. Hier wäre eine günstige Gelegenheit, genaue Dauerbeobachtungen 
einzurichten, die das Phänomen der Karstwasserzirkulation deutlicher klarlegen könn- 
ten. Auch südlich von Qbertraun treten Quellen zutage, die ihren Lauf zum Teil 
neben der Traun nehmen; weiter flußaufwärts liegt die Koppenbrüller Höhle, die bei 
trockenem Wetter begangen werden kann, bei Schneeschmelze und Regen aber einen 
mächtigen Bach zutage fördert. Etwas oberhalb der Talsohle gelegene Spalten Pflegen 
immer nur bei Hochwasser in Tätigkeit zu treten. Das Einzugsgebiet des Koppen- 
brüller Baches ist das östlich anschließende Plateau, von dem S i m o n y mindestens 
6 km?diesem zuweist, während der Rest dem ödensee zufällt, dem die Kainifcher 
Traun entfließt. Cr ist ein in einem waldigen Talsack gelegener typischer Quellsee. 
Im Talschluß der Gösau ist der Kreidenbach als Abfluß der Gosaugletscher auszu- 
fassen. Cr hat sich in die rundgebuckelten Gehänge ein scharfes Bett gerissen, fließt aber 
nur selten in seinem ganzen Lauf offen zutage. Der Rückgang der Gletscher trägt 
daran jedenfalls die Hauptschuld. Der Hintere Gosausee wird durch Quellen an seinen 
Usern gespeist und hatte auch früher nur bei besonderem Hochwasser einen oberirdischen 
Abfluß, der bald im Schutt versiegte. Heute ist er ein echter Vlindsee. Das Wasser 
kommt in der Gosaulacke wieder zutage und dann neuerdings im Vorderen Gosausee, 
der ebenfalls durch starke Wasserstandsschwankungen (6 ausgezeichnet und im Win- 
ter abflußlos war, ehe die Stauwerke für die Clekttizitätsanlagen den natürlichen 
Abfluß änderten. Heute ist eine Stauung bis zu 24 möglich; die im Seebecken be- 
findlichen Klüfte sind gedichtet worden, so daß der ganze Abfluß oberirdisch vor sich 
geht. Auf der Südseite erfolgen die Abflüsse des im selben Trog gelegenen Grafen- 
berger- und Ahornsees unterirdisch, um erst weiter unten im Gradenbach völlig zutage 
zu treten. Der Gröbmingerbach versiegt bloß streckenweise in der Enge der „Öfen" in 
seinem eigenen Schutt. 
Täler und Seen 
Von der glazialen Ausgestaltung der Täler und ihrem verschie- 
denen Aussehen in weichem und hartem Gestein war schon die 
Rede. Die Unterschneidung der Troggehänge hat in den Engen mehrfach zu Vergstür- 
zen geführt, deren Material die Flüsse nicht wegzuschaffen vermochten. Eine weiter- 
gehende Verschüttung des Trogprofils bewirken die zahlreichen Lawinen und Stein- 
schlüge, die sich in dem häufig wiederkehrenden Flur- und Ortsnamen „Lahn" ver- 
raten. Am ärgsten gefährdet ist die Koppenschlucht zwischen Aussee und Qbertraun, 
in der die Traun in einem Gefälle von 15.8 (auf 3 sogar 21.5 %o) zwischen den 
prallen Mauern des Sarsteins tytd des Koppenplateaus den Talsack von Qbertraun 
erreicht. Das Sträßchen führt am linken Ufer fast IVO über der tiefeingegrabenen 
Talsohle. Die Eisenbahn, die ursprünglich hart am Fluß gebaut wurde, mußte der 
häufigen Lawinen und des Hochwassers von 1897 wegen auf mehr als 3 Länge 
verlegt werden. Lahngänge bedrohen weiter das Süd- und Westgehänge des Hall- 
stätter Sees sowie das enge untere Gosautal, in dem „Bannwälder" die Sttaße zu 
sichern suchen. Schwer passierbar sind zur Winterszeit die Salzaschlucht sowie die 
Stufen der Gröbminger Öfen und des Gradenbachs auf der Südseite. Das Goiserner 
Becken wird gegen unten durch eine Enge abgeschlossen, in der die Traun im „Wilden
	        
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