Volltext: Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres 1626 [2. Band] (2 /1905)

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hatte man beim Beginn der Belagerung Akten vermauert, womit der Land- Zu 8. 13. 
Schreiber Georg Müllner am 3. Februar 1627 das Nichtfinden anderer Schrift 
stücke entschuldigte. A. a. 0. 402. 
3) Leuker schreibt am 19. Januar 1627 an den bayrischen Rat Dr. 
Peringer: „In summa dass laut ob der Ens sticht die ksl. ministros sehr in 
die äugen; so lang si in dem wohn begriffen, das I. chfl. Dt. solches vor 
sich unter dem titul der aufgewendten Unkosten behalten wollen, werden sie 
beim hiesigen hoff in schlechten gnaden, die barische beambte und ministri 
aber, sie thuen, was sie wollen, da si auch schon wunderzeichen würkten, 
allzeit verhast sein.“ Ma. 3/18, 51 Kopie. 
4) Leuker teilte am 13. Januar 1627 dem Dr. Peringer mit, die nach 
Oberösterreich entsendeten Kommissare würden vornehmlich auf jene Ent 
fernung dringen, „nicht so sehr darumb, das si h. Statthalter pro reo in 
deine, was ihme etwa vor disem beigemessen worden, halten wollten, sonder 
allain ad evitandum majus scandalum und weiln si darvor halten, er Selbsten 
werd von diser stell, bei dern er seines lebens nicht gesichert, mit einer 
gueten manier hinwecktrachten; weiln si aber daran zweiflen, ob I. chfl. Dt. 
noch zur zeit so weit werden gehen wollen, wirt man um sovil desto stärker 
beim vizdomambt auf änderung des jetzigen herrn vizdombs, den si ver 
meinen, das er gar zu sehr verhast, tringen,“ in Bezug auf das Statthalter 
amt auch die schon früher [vgl. oben S. 12 Anm. 10] vorgeschlagene 
Änderung des Titels beantragen. „Es kan auch wol geschehen, wann je 
h. Statthalter beim Statthalter amt verbleiben soll, das man ein adjunction 
einer persohn, so nomine Caesaris zu Linz residiert, begeren möcht.“ Ma. 
3/18, 21 Copie. 
5) Das Patent vom 5. März 1627, unterzeichnet von dem Freiherrn 
Maximilian Kurz von Senftenau und dem Dr. Johann Peringer, Ma. 29/24, 
157 Druck, forderte insbesondere zur Begründung der in den Bauern 
beschwerden, Beilagen, vorgetragenen Klagen auf, versprach aber auch jeder 
anderen Beschwerde Gehör; alle Stände und Obrigkeiten wurden angewiesen, 
die Untertanen von dem Patente zu verständigen; die Klagen sollten am 
18., 19. und 20. März in der Herberge der Kommissare, dem Hause des 
Linzer Bürgers Anton Eckhard vorgebracht werden. Wie aus dem Patente 
und anderen Akten erhellt, hatte der Kaiser dem Kurfürsten die Bauern 
beschwerden im August 1626 mit der Bitte um „Remedierung“ überschickt 
und der Kf. eine Untersuchung zugesagt. Am 14. Dezember 1626 bat 
Herbersdorf den Kaiser und den Kf. um baldigste Anordnung derselben. 
Ma. 29/21, 356 und 357 Copien. Am 31. Dezember richtete der Kf. die 
gleiche Bitte an den Kaiser; das 415 Cpt. 
6) Peringer an Kf. Max. 26. März 1627 und Prozessprotokoll vom 
26. Februar bis 10. April 1627, Ma. 29/25, 343 und 29/24, 8. Herbersdorf 
schrieb am 21. März dem Kriegsrate Hans Wilhelm Eisenreich: „Gestern 
hat sich der termin, so denjenigen, so wider mich zu klagen haben, gegeben 
worden, geendet und ist meines Wissens kein einziger einkommen; da sicht 
man, was das vor richtige gesellen sein.“ Mc. tom. 51, 369 eigh. Or. Diese 
Äusserung, sowie die gleich zu berichtenden Aufforderungen des Kf. an die 
ksl. Kommissare und dessen Bemerkung in einem Briefe vom. 7. Februar 
1627, Ma. 29/25, 90, die Untersuchung werde wohl sehr lange dauern, be-
	        
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