Volltext: Die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen [Band 3]

Deutsche Colonisierungen unter den ^rpäden. 
Die bisherigen Einwanderungen der Deutschen nach Ungarn 
waren vorwiegend ein Werk des Zufalles oder der individuellen 
Neigung und Entschließung. Die zahlreichen Fremdlinge, welche 
seit den Tagen des Herzogs Geisa in das Land kamen und hier 
nach slavischem Vorbilde als „Gäste" (liosxitos, ungarisch vendegek) 
aufgenommen wurden, erschienen theils in der Begleitung könig 
licher .Bräute, theils waren es freiwillige adelige Abenteurer, 
Glücksritter und Kampflustige oder auch Verbannte und Flüchtlinge. 
Viele unter ihnen brachten reisiges Gefolge mit. Sie boten dem 
Könige ihr Schwert an und empfiengen dafür Ländereien, die sie 
besiedelten und dazu meist Knechte und Hörige ans der frühern 
Heimat verwendeten. Das war namentlich in den Theilen des 
westlichen Ungarn der Fall. Durch diese Besiedlungen entwickelte 
sich in diesem Landstriche auch frühzeitig eine höhere Cultur. 
Befestigte Orte, Städte und weitläufige Klöster erhoben sich 
daselbst zahlreich. Interessant erscheint, daß noch um die Mitte 
des XI. Jahrhunderts ein deutscher Schriftsteller dieses westliche 
Ungarn als „Pannonien" von dem östlich, jenseits der Donau 
beginnenden eigentlichen „Ungarn" (Ungaria) unterschied. 
Wir haben gesehen, welche bedeutende Rolle diese 
deutschen Ritter in den langwierigen Thronstreitigkeiten (von 
1038—1075) spielten. Auch nach denselben hörten die deutschen 
Zuwanderungen nicht auf, wenngleich man sie schrittweise nicht 
verfolgen kann. Zu Ende des XI lind im ersten Viertel des 
XII Jahrhunderts gedenkt auch die ungrische Gesetzgebung
	        
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