Volltext: Die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen [Band 3]

Germanen in Ungarn bis zur Zeit Karl des Großen. 
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Die sogenannte „Völkerwanderung" war deshalb auch keine plötzliche 
und ungewöhnliche Erscheinung; das Wandern, Stoßen und Schieben 
der Völker trat hierbei nur in größerem Maße und mit weit 
tragenderen Folgen auf. 
So kann man auch in dem Bestände der vorrömischen germa 
nischen Völker in Ungarn die Wahrnehmung machen, daß die 
Quaden allmählich weiter südöstlich zogen; ihnen folgten die in 
gleicher Richtung sich ausbreitenden Markomannen. Die 
Quaden hatten anfangs im Osten die Gran, später die Eipel, zur 
Gränze, ja zur Zeit ihrer größten Ausbreitung soll ihre Herrschaft 
bis an die Theiß gereicht haben, wo sie mit den Dakern in 
Berührung geriethen. Mit den Sarmato-Jazygen zwischen Donau- 
Theiß unterhielten die Quaden freundnachbarliche Beziehungen; 
desgleichen mit den westwärts wohnenden Markomannen, von 
denen sie der halbmondförmige Gebirgszug der kleinen Karpathen 
trennte. 
Leben und Bewegung kam in die pannonisch-dakisch-nord- 
danubischen Völkerschaften durch die römische Eroberung,, 
welche von dem illyrischen Küstenlande Dalmatien aus schon im 
III. Jahrhunderte vor Christi Geburt ihren Anfang nahm und 
im langsamen aber unaufhaltsamen Vordringen bis in den Anfang 
des II. Jahrhunderts, nach der Geburt des Herrn, also über 
dreihundert Jahre dauerte. Für das pannonische Gebiet begannen 
die römischen Eroberungen im Jahre 35 vor Christi Geburt an 
der Save und waren um das Jahr 16 vor Christo vollendet. 
Der Donau-Strom bis zur Save-Mündung bei Belgrad schied die 
römische Provinz Pannonien von dem Gebiete der Markomannen 
und Quaden im Norden und der Sarmato-Jazygen im Osten. 
Diese Gränze wurde durch eine Reihe fester Plätze und Castelle 
sowie durch eine Twnauflotille geschützt und gegen die Einbrüche 
der unruhigen Nachbarn im Norden und Osten vertheidigt. Als 
dann Kaiser Traf an in zwei Feldzügen (101 und 107 nach 
Christi Geburt) auch das mächtige Reich der Daker unterworfen 
hatte, konnten die barbarischen Völker außerhalb des limes noch 
besser niedergehalten werden.
	        
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