Volltext: Die Cecho-Slaven [Band 8]

Einwanderung und Ansiedlung des Volksstannnes; sein Eultnrzustand. 
IS 
mitgebrachten Bildnisse der Hausgötter auf den Boden stellte. 
Die etwa zurückgebliebenen Reste der Bojer und Markomannen 
anerkannten die Oberherrlichkeit des Lechoslavischen Volkes; das 
selbe geschah von Seiten der Slaven-Stämme, die schon früher 
eingezogen waren, wie z. B. die im Nordosten von Mähren 
angesiedelten Lechen und die ebenfalls von Osten gekommenen 
Chorvaten. 
Bei der Einwanderung in die böhmischen Länder war das 
böhmische Volk in viele Stämme und Geschlechter (Sippen) getheilt. 
Dabei nahm das Volk das ganze Land in seine Gewalt, während 
den Stämmen die einzelnen Gegenden angewiesen wurden, in denen 
wieder die Vertheilnng des Bodens an die Geschlechter geschah. 
Dabei blieb im Anfange dem ganzen Stamme viel Boden ge 
meinsam, der eben nicht zur Vertheilnng gelangt war, wie auch 
ein Theil giach Trennung der Stämme Gemeingut des ganzen 
Volkes blieb. Die Eintheilung des böhmischen Volkes in mehrere 
Stämme mit eigenen Sitzen und Namen prägte dem ursprüng 
lichen Gemeinwesen den Hanptcharakter auf. Von der Stammes- 
eintheilnng in Böhmen sind wir ziemlich gut unterrichtet aus der 
Bestätignngsurkunde des Prager Bisthnms (1086), in welcher die 
Grenzen des Bisthums nach der ursprünglichen Urkunde vom 
Jahre 973 bestimmt wurden, wie auch aus den Nachrichten des 
Chronisten Kosmas. Der Hanptstamm waren die Oechen, deren 
Namen bald auf das ganze Volk übergieng; sie saßen in der 
Mitte des Landes um Prag herum, gegen Osten bis zur Elbe, 
gegen Norden zum Uip (St. Georgsberg) und zum Egerflnsse, 
gegen Westen bis in die Beranner Gegend, gegen Süden bis 
Pkibram und Beneschan. Nördlich von dem Oechenstamme war 
in der Melniker Gegend der Sitz der Ps o v an er; in der Leitmeritzer 
Gegend, welche schon damals zu den fruchtbarsten und volkreichsten
	        
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