Volltext: Die Cecho-Slaven [Band 8]

Wiederaufleben d. böhm. Sprache u. Literatur. 
257 
den Schönfeld'schen „Nowiny posstowske" Nr. 33 vom 25. April 
dem Kolovrat'schen Aufrufe ein begeistertes Nachwort anfügen: 
„Wohlan, ihr Vaterlandsfreunde! Unser langjähriges Verlangen 
nach Gründung einer Gesellschaft zur Erhaltung und Veredlung 
unserer Sprache hat sich erfüllt! Unter dem mächtigen Schutze 
unseres Landesadels ist ein National-Museum im Werden begriffen, 
dessen Hauptziel die Erhaltung unserer Sprache, die Erhaltung 
unserer Nationalität sein soll. ,Noch sind wir eine Nation lauten 
die Worte die von erlauchten Lippen gefallen. ,Noch sind wir 
eine Nation ll hallt es wieder von einem Ende des Landes zum 
anderen!" re.*) Wie sehr Jungmann auch sonst das neue Institut 
am Herzen lag bewies er dadurch, daß er Schritte that sich mit 
Nejedl^ auszusöhnen und sich bereit erklärte von allen Neuerungen 
in der Orthographie Abstand zu nehmen, wenn nur dadurch die 
große Sache des geplanten Museums gefördert würde. Allein 
Nejedl/ wies die Hand des ehemaligen Freundes zurück. 
Gerade zur Zeit der Gründung des Museums wurde die 
Aufmerksamkeit der nationalen Kreise Prags von zwei jüngern 
Leuten in Anspruch genommen, die zwar erst nicht unter ihren 
Namen auftraten, deren Verfasserschaft aber bald allgemein bekannt 
wurde. Joseph Paul Kafatik hieß der eine, Franz Palack^ 
der andere, jener Slovake, dieser Mährer. Safaris war am 
13. Mai 1795 in Kobeljarovo, Gömörer Gespanschaft, geboren 
und an dem altberühmten evangelischen Lyceum zu Kesmark in 
der Philosophie und Theologie sowie in den ungarischen Rechten 
unterrichtet worden. Auf die Neigung zu seiner Muttersprache 
hatte vorzüglich die Jnngmann'sche Übersetzung von Milton's 
„Paradise lost“ in nachhaltiger Weise eingewirkt; eine Sammlung 
*) Im böhmischen Urtext abgedruckt in: Dejiiiy Matice ceske. Sepsal 
Karei Tieftrunk (v Praze 1881 Novoc. Bibi. XXIV) str. 13. 
Vlach, öcchoslaven. 17
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.