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Bildende Kunst. 
Das Mittelalter. 
Die in dem vorhergehenden Abschnitte geschilderte Blüte des 
Handels und Gewerbes hatte bei unserem Stamme bald auch ein 
Aufblühen der Künste zur Folge. Die schwachen Anfänge derselben, 
welche sich unter den Karolingern zu zeigen begannen, giengen 
zwar in den Magyarenstürmen unter, desto kräftiger trieben aber 
seit dem X. Jahrhunderte die Keime, welche die deutschen Ansiedler 
hierher brachten, in die Höhe, begünstigt durch den sich hebenden 
Wohlstand der nächsten Jahrhunderte, durch die vielseitigen Be 
ziehungen zu Deutschland, sowie durch die geistlichen Stiftungen, 
deren erste Mitglieder dem Auslande, meistens Deutschland ent 
nommen, auch in geistiger Hinsicht die Tradition ihrer Mutter 
stätten, der Culturcentra jener Zeit, mit herüberbrachten. Des 
wegen stand die Wiege aller Kunst auch bei uns in den Klöstern; 
erst von hier aus drang sie später in das Volk. Da aber die 
Klöster deutsch waren, auch die Aufnahme slavischer Mitglieder 
durch die Leibeigenschaft, unter der sie meistentheils schmachteten, 
gehemmt war, so ist der Anfang jeder Kunst bei uns auf deutschen 
Ursprung zurückzuführen. Aber auch ihre Ausbildung während 
des Mittelalters fiel größtentheils dem deutschen Stamme zu, weil 
das Bürgerthum, welches die Pflege der Kunst von den Mönchen