Volltext: Durchbruchstäler am Südrand der Böhmischen Masse in Oberösterreich [1]

Bild 4, Blick auf den durch den Schmiedbachdurchbruch vom Massivrand abgetrennten 
Rücken bei Mitterndorf 
Anhäufungen von Steinkugeln, die den anstehenden 
Granit in nicht allzu großer Tiefe vermuten lassen, 
besonders bei der Eisenbahnbrücke von Pramers- 
dorf, bei der Rennbahn von Schärding oder nw. 
von Pramhof, wo sich die Granitblöcke so stark 
häufen, daß eine kleine Gefällsstufe im Flusse ent¬ 
steht. Hätte sich die Pram hingegen ihr Tal bei 
Allerding nur eine kurze Strecke weiter südlich an¬ 
gelegt, so wäre sie bereits völlig aus dem Bereich 
des Granites herausgekommen. 
Der Schmiedbachdurchbruch bei Mitterndorf, 
südwestlich von Kopfing 
Östlich von Mitterndorf fließt der Schmiedbach 
in einem tiefeingeschnittenen Engtal aus der Böhmi¬ 
schen Masse in das tertiäre Vorland hinaus. Am 
Talausgang hat sich der Bach au der Stelle, wo 
ihn die Straße nach Kopfing übersetzt, einen breiten 
Talboden geschaffen und bildet hier auf dem 
geräumigen Wiesenplan eine große Schlinge. Dann 
wendet er sich unter einem rechten Winkel gegen 
0 und trennt hier in einem kleinen epigenetischen 
Durchbruchstal einen etwa 200 m langen und 30 m 
hohen Urgesteinsrücken vom Abfall des Massivs ab. 
Die Straße verläßt den Bach an seiner Umbiegungs¬ 
stelle gegen 0 und führt über den niedrigen Sattel 
westlich des abgetrennten Spornes geradeswegs 
gegen Mitterndorf hinaus. 
Der Leithenbach¬ 
durchbruch 
Eine hervorragende Bedeu¬ 
tung im Landschaftsbilde der 
weiteren Umgebung von 
Peuerbach besitzt der unge¬ 
fähr NNW-SSO streichende 
Urgesteinszug, der in einer 
Höhe von über 500 m von 
Neukirchen bis über den 
Feuchtenberg reicht. Dieser 
Höhenrücken trennt das Bek- 
ken von Natternbach vom 
ausgedehnten Waizenkirch- 
ner Becken. Trotz seiner 
großen relativen Höhe, die 
bei 120 m über dem Nattern- 
bacher Becken und gegen 
160 m über seinem 0-Fuß 
bei Andling beträgt, ist dieser 
Rücken keine Wasserscheide 
zwischen den beiden Beckenlandschaften, diese stehen 
vielmehr durch den Leithenbach miteinander in Ver¬ 
bindung, der in einem längeren Durchbruchstal die 
Wässer des Natternbacher Beckens, die er oberhalb des 
Durchbruches sammelt, im Waizenkirchner Becken 
der Aschach zuführt. Der Leithenbach tritt ö. der 
Straße Peuerbach-Neukirchen in das Engtal ein und 
durchfließt es in einem 2 km langen, in der ersten 
Hälfte gegen NO, in der zweiten gegen SO gerich¬ 
teten Lauf. Sein Gefälle beträgt in diesem kurzen 
Stück 36 m, also 18 %0, w. des Durchbruchs 
hingegen nur ungefähr 2°/00. 
Das Durchbruchstal ist verhältnismäßig weit, wozu 
besonders ein Seitengraben beiträgt, der an der 
Umbiegungsstelle von N her einmündet. Immer¬ 
hin sind aber die Hänge sehr steil, und an vielen 
Stellen kommt der anstehende Fels zum Vorschein, 
vor allem in den oberen Teilen der 8-Seite und 
nw. des Talausganges, wo der untere Teil des 
Gehänges mit größeren Blockhalden übersät ist. 
Es ist nicht ausgeschlossen, daß bei der Bildung des 
Leithenbachdurchbruches auch tektonische Kräfte mit¬ 
spielten. Man gewinnt nämlich den Eindruck, daß 
das Gebiet s. davon gegenüber dem nördlichen etwas 
gehoben ist, so daß der Durchbruch an eine Störungs¬ 
linie geknüpft wäre, an der sich zwei Schollen gegen 
einander verschoben haben, bestimmte Beweise 
lassen sich aber außer der Höhenlage, wenigstens 
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