Volltext: Durchbruchstäler am Südrand der Böhmischen Masse in Oberösterreich [1]

Entstehung von Durchbruchstälern die Bezeichnung 
Epigenese eingeführt. 
Durch Epigenese, wenn auch nicht durch diese allein, 
entstand die Engtalstrecke der Donau von Pleinting 
bis Aschach, der Kürnberg-Dnrchbruch von Ottens- 
heim bis Linz und das Durchbruchstal von Grein. 
In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Donau¬ 
durchbruch steht der des Inns zwischen Schärding und 
Passau. 
Von diesen großen Durchbruchstälern ist jedoch hier 
nicht weiter die Rede, vielmehr soll die Aufmerksam¬ 
keit auf einige kleine am Südrande der Böhmischen 
Masse gelenkt werden, die ebenfalls in der Haupt¬ 
sache epigenetisch entstanden sind. Es ist ja begreiflich, 
daß die auf den jüngeren tertiären Ablagerungen an¬ 
gelegten Flüsse und Bäche im Bereiche des Massiv¬ 
randes bei der Eintiefung ihrer Täler vielfach in 
Widerspruch mit den langsam wieder auflebenden 
Formen des tertiären Küstengebietes kommen mu߬ 
ten. An mehreren Stellen trafen sie auf vorsprin¬ 
gende Urgesteinssporne auf, die sie nunmehr in einem 
tief eingeschnittenen Engtal durchbrechen, obwohl 
ihnen in der nächsten Nachbarschaft bequemere Wege 
in den weichen Tertiärschichten zur Verfügung stün¬ 
den. Es handelt sich hier um ganz ähnliche Ver¬ 
hältnisse im kleinen, wie sie bei der Donau im gro¬ 
ßen bestehen, und auch hier lösen sich die scheinbaren 
Widersprüche zwischen den heutigen Landschafts¬ 
formen und den Wasserläufen, wenn man die geo¬ 
logische Vergangenheit berücksichtigt, wo der 8-Rand 
der Böhmischen Masse noch von tertiären Ablage¬ 
rungen bedeckt war, die aber nunmehr schon in weit¬ 
gehendem Maße abgetragen sind. 
Soviel als Einleitung zu den kurz gehaltenen Be¬ 
schreibungen der einzelnen Durchbruchstälchen, die 
sich auf die Spezialkartenblätter 4651 Schärding, 
4652 Linz-Eferding, 4653 Steyregg und 
4753 Enns-Steyr verteilen. 
Besser als viele Worte zeigen die dieser 
Arbeit beigegebenen Bilder, worauf es 
ankommt, und außerdem wurden mehrere 
geologisch-morphologische Kärtchen ent¬ 
worfen, die in vereinfachter Darstellung 
Aufschluß über die Anlage der Durch- 
bruchtälchen geben.1) 
Der Pramdurchbruch bei Atterding 
Die Pram gehört mit ihrem ganzen Lauf 
dem Tertiärbereich an, wenn sie auch 
mehrere Zuflüsse aus dem Randgebiet 
der Böhmischen Masse erhält. Sogar 
zwischen Taufkirchen und Schärding, wo 
sie ganz an den Massivrand herantritt, 
ist der Allerdinger Granitrücken noch 
großenteils von Schlier verhüllt, so daß 
nicht einmal hier der Granit unmittelbar 
die Taleinfassung bildet. Nur an zwei 
Punkten kommt die Pram sogar selbst noch 
in den Bereich der Böhmischen Masse 
hinein, bei Schärding, wo sich Granit- 
aufragungen noch sw. von ihr finden, und 
bei Allerding, wo sie in einem kurzen 
Durchbruchstal den südlichen Ausläufer 
des Allerdinger Granitzuges durchschnei¬ 
det, der erst bei der Ortschaft Samberg 
J) Die Bilder sind durchaus Wiedergaben von 
photographischen Aufnahmen des Verfassers. 
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