Volltext: Durchbruchstäler am Südrand der Böhmischen Masse in Oberösterreich [1]

Den zu vergrö- 
eckigem Grus, 
1 m mächtige 
t. In spär- 
m einem 10 m hohen 
schluß bloßgelegt sind, 
feinkörnigen, weißlichen Ab¬ 
lagerungen werden hier in 
regelmäßigen Abständen von 
nicht ganz 1 dm von dünnen 
rostfarbenen Lagen durchzo¬ 
gen. (Zegen oben zu 
bern sie sich zu 
der eine über 1 m 
Schichte bildet. In 
lichem Ausmaß sind darüber 
auch noch Quarzschotter auf¬ 
geschwemmt. Aus dem Bo¬ 
den des Aufschlusses ragen 
mehrere große, kantengerun¬ 
dete Granitblöcke von Uber 
Im Durchmesser heraus, bei 
denen es sich aber nicht ent¬ 
scheiden ließ, ob es sich um 
anstehendes Gestein oder um 
lose Felstrümmer handelt. In vollem Ausmaß 
kommt der anstehende Granit aber schon unmittelbar 
n. von Ruchstetten in dem am Ostausgang begin¬ 
nenden Hohlweg zum Vorschein. Dadurch ist die 
Umgebung von Ruchstetten als eine alte Strand¬ 
region gekennzeichnet. 
Auf größere Erstreckung sind die Tertiärsande auch 
weiter im 8 im Quellkessel des gegen Lungitz hinaus¬ 
führenden Baches erschlossen; bei Gruckenberg steigen 
sie zu einer Höhe von 390 m empor, wo sie namentlich 
beim Wirtshaus Reisinger aufgedeckt sind. 
Wie auf der W-Seite des breiten Rückens, der das 
Gnsental vom Einzugsgebiet des Marbaches trennt, 
8. von Ruchstetten bis gegen Gruckenberg kein Granit 
anzutreffen ist, so tritt er auch auf der 0-Abdachung 
nirgends zutage. Soweit Aufschlüsse vorhanden sind, 
wie bei Gransberg, bei Danndorf oder bei Ried, 
zeigen sie durchwegs lehmig-tonige Schichten. Am 
Marbach und seinen Zuflüssen sieht man in der 
Rieder Gegend durchwegs bläuliche und gelbliche 
Tone, in denen der äußerst geröllarme Bach meist 
unmittelbar sein Bett angelegt hat. Nirgends steht 
jedoch Granit an. Ebenso scheint der ganze Rücken 
zwischen dem Marbach und der Donauebene bei 
Airking aus weichen tertiären Schichten zu bestehen, 
denn einerseits kommt auch in den Bacheinschnitten 
das Grundgebirge nirgends zum Vorschein, andrer¬ 
seits finden sich zahlreiche, für die tertiären Schichten 
Bild 21. Beginn des Gusendurchbruchs Ö. Engerwitzdorf 
bezeichnende Rutschungsspuren, namentlich um Nie- 
der-Airking unterhalb der Eisenbahn, und ebenso 
deuten die äußerst sanft geböschten, verwaschenen 
Landschaftsformen auf weiches Baumaterial hin. 
Fassen wir diese Beobachtungen zusammen, so ergibt 
sich, daß das Becken von Gallneukirchen-Kattsdorf im 
80 durch keinen Granitriegel, sondern nur durch eine 
Tertiärhügellandschaft abgeschlossen wird, welche sich 
aus jenen Ablagerungen aufbaut, die einst den ganzen 
breiten Graben zugeschüttet hatten. Dem geologischen 
Bau der Landschaft entsprechend, müßte also die 
Entwässerung des ganzen Beckens gegen SO zu er¬ 
folgen; anstatt dessen sammeln sich aber die Wässer 
jetzt zu zwei Hauptsträngen, der Gusen und dem 
Marbach, die beide auf kürzestem Wege in SW-Rich- 
tnng den Granitzug durchbrechen, der das Becken von 
Gallneukirchen-Kattsdorf von der Donauebene trennt. 
Besonders auffällig ist dieser Lauf beim Marbach, 
den in der Gegend von Ried nur ein schmaler Rücken 
von der Donauebene bei Airking trennt, der gegen 
30 m niedriger ist als das vom Bach durchflossene 
Granitplateau bei Schloß Marbach. 
Beide Durchbrüche sind epigenetischer Entstehung. 
Die Täler wurden ursprünglich auf der tertiären 
Aufschllttungsebene angelegt, die sich einheitlich über 
das aufgefüllte Becken und den schmalen Granit¬ 
streifen hinweg erstreckte, der es heute von der Donau¬ 
ebene trennt. Noch im Pliozän spannte sich eine
	        
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