Volltext: Graf Stefan Tisza

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und zugleich auch den ausgehenden Liberalismus mit allen 
seinen Unhaltbarkeiten — und das dahinsiechende Habsburg¬ 
reich obendrein. Doch die Wurzeln seines Wollens und Kön¬ 
nens liegen tiefer und ihre Triebe reichen höher. Seine vor¬ 
nehme Gentryerscheinung birgt echtdemokratische Kegungen, 
die der Menge unerreichbar bleiben, seine Demokratie ist von 
reinstem seelischem Adel. Seinen politischen Gegnern, unter 
denen sich achtbare Talente, glänzende Kedner, einwandfreie 
Patrioten befinden, die sich oft fortschrittlicher und vielseiti¬ 
ger in ihrer Bildung gebärden, überragt er turmhoch durch 
die ganz auf sich selbst gestellte, von Richtungen und Kon¬ 
junkturen, von wechselnden Ansichten und Autoritäten un¬ 
beirrbare Wucht seiner Verkündung. Er ist am allerwenigsten 
der Typ des blendenden Khetors oder des sich auf das Nur- 
Phänomenale beschränkenden Retortenmenschen. In ihm 
drängt sich, aus ihm dringt das Universum, Wirklichkeit und 
Ideal sind ihm eins. In der Rüstung der Allergrößten auf ver¬ 
lorenem Posten kämpfend, wird er auch über die Grenzen 
Ungarns hinaus zum tragischen Helden.
	        
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