Volltext: Die Tiroler und Vorarlberger [Band 4]

Die Gliederung des Volkes in Stände und 
seine Verfassung?) 
Während die eingewanderten Germanen mit den romanisierten 
Rättern theils durch deren Germanisierung, theils durch Verlust 
ihres eigenen Volksthums verschmolzen und im Laufe der Zeit an 
zuwandernden Deutschen und Italienern neue Elemente in sich 
aufnahmen, schied sich das hiedurch entstehende Volk von Tirol 
und Vorarlberg bald wieder in vier Volksclassen oder Stände. 
Ein kleiner Theil der im Lande wohnhaften oder begüterten ragte 
bald aus der Menge des Volkes durch Macht und Ansehen hervor 
und bildete den Adel; ihn überflügelte an Bedeutung der Stifts- 
clerus; nach und nach erwuchs ein einflußreiches Bürgerthum 
und zuletzt erhob sich auch die breite Grundlage des ganzen Volkes, 
das Volk im engern Sinne, das Bauernthum aus der gedrückten 
Lage, in der es lange geschmachtet, zu politischer Bedeutung. 
Was zunächst den durch das ganze Mittelalter und bis in 
die neueste Zeit angesehensten Stand, die Stifter, anbelangt, so 
kommen für Tirol und Vorarlberg sowohl fremde, die im Lande 
begütert und darum vom Einflüsse waren, als einheimische in 
Betracht. Wir haben bereits gesehen, wie viele Bisthümer und 
Klöster der benachbarten baierischen und schwäbischen Lande in 
Tirol und Vorarlberg Grundbesitz erlangten. Freising hatte außer 
*) Die Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer 
Rechtsverhältnisse in Tirol von Alb. Jäger. Innsbruck 1881. Ich bemerke, 
daß ich nicht immer den Ausführungen des hochgeehrten Verfassers beipflichten 
tonnte.
	        
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