Volltext: Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)

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56 P. Augustin Rabensteiner Archivalien zur Baugeschichte der Dreifältigkeitskirche in Paura bei Lambach 
Am 24. Februar 1725 war also Götz vollständig befriedigt worden. Die Verträge über 
die Bildhauerarbeiten an den beiden andern Altären sind nicht erhalten. Wie aus dem oben 
stehenden „Verzaichnus“ hervorgeht, waren zwar bereits die Schilde der Mensa und die 
Tragsteine geliefert, doch die Tabernakel kamen zunächst nicht zur Aufstellung. Die Taber 
nakelgruppen allerdings muß Götz bald nach 1725 noch fertiggestellt haben, denn in dem 
Überschlag vom 22. Dezember 1737 (siehe S. 112) ist nur mehr davon die Rede, „die allabaster 
arbeith föllig zu buzen, was abgehet ganz völlig herzustellen und an dennen zugehörungen etwas 
zu vergolten“. Die Figuren waren eben bis zur Aufstellung der Tabernakel im Jahre 1738 
in irgend einem Depot gelegen, wobei sie verschmutzt und teilweise beschädigt wurden, 
wie der heutige Bestand noch weist. Über Götzens Anteil bei der Herstellung der Taber 
nakel war bereits oben bei den Steinmetzarbeiten die Rede. Er erhielt hiebei für seinen 
Verdienst 147 fl., sein Geselle 8 fl. Seine Leistung hat in der Oberleitung des Werks und 
in der Versetzung der Reliefbilder und Statuen bestanden. 
Es folgt nunmehr die Besprechung der 
V. Stückarbeiten. 
Die Stukkoarbeiten wurden in meisten Klöstern und Kirchen von Italienern ausgeführt. 
Abt Maximilian hatte die Stukkoarbeiten im großen Refektorium des Stiftes Lambach noch 
vom Italiener Diego Francesco Carlone, in der Stiftskirche von Pauolo d’Allio ausführen 
lassen. In der Dreifaltigkeitskirche wurden die Stukkoarbeiten zwei Einheimischen, den 
Brüdern Hans Georg und Franz Josef Holzinger aus Schörfling am Attersee 
in Oberösterreich übertragen. Mit diesen zwei Brüdern schloß der Abt zu Lambach am 
18. September 1718 folgenden Vertrag: 
Spaltzetl. 
„So zwischen Ihro Hochwürden vnd Gnaden 
herrn herrn Maximilianum Abbten zu Lambach etc. vnd 
herrn Johann Georg auchjoseph Holzin- 
g e r Beeden Stockhodorrn Von Schörffling wegen 
angedingter arbeith in der heyl. Dreyfaltigkheit Ca- 
pelln in der Paura tractiert vnd beschlossen worden. 
Ersstlichen haben Beede Herrn Holzinger sich 
obligiert in der Heyl. Dreyfaltigkheit Capeln das 
obere- vnd 3 Pögen gsimbser nicht nur zu marmo- 
riern, sondern mit Bessten Fleiss zu palliern, auch die 
zwischen dem obern- vnd Pogen gsimbs angezaigte 
3 Schildt oder Wappen nach dem Modell sauber 
vnd guett ausszuarbeithen, das hochgedacht Ihro 
Hochwürden vnd Gnaden ain gnädiges Wohlge 
fallen haben sollen, dahingegen 
Andertens Versprechen Ihro Hochwürden vnd 
Gnaden Vor solche obbemelte zway- als Obere- vnd 
Pogen gsimbser auch 3 Schildt im Fahl dise nach 
dero gnädigen Contento Verförttigt sein werden, in 
paren gelt Dreyhundert Gulden ausszahlen zu lassen, 
auch dennen selben neben Ihren gesöhlen, solang Sye 
in diser arbeith Begriffen sein werden, die Closster 
Kosst vnd Trunckh raichen zu lassen. Volgsamb zum 
zueraichen die Nötthige Tagwercher- alss auch die 
Materialien an gibbs vnd Farben Beyzuschaffen, Wo- 
ryber nun dises Contracts 2 gleichlauttendte exem- 
plaria aufgericht vnd ausgeförttigt worden. 
Lambach den 18. Septembris äo 1718. 
Maximilianus Abbt 
(L. S.) Hans Görg Holzinger Stok. 
(L. S.) Franz Joseph Holzinger Stok“. 
Unten ist vom Abt Maximilian eigenhändig hiezugefügt worden: „den 20. 7bris 1719 
völlig bezalt worden.“ 
Das Jahr darauf waren die Arbeiten der Maurer im Innern der Dreifaltigkeitskirche soweit 
fortgeschritten, daß die Stukkatorer wieder ihre Arbeit fortsetzen konnten. Abt Maximilian 
schloß mit den Brüdern Holzinger zu Lambach am 19. Juni 1719 folgenden neuen Kontrakt:
	        
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