Volltext: Milde Beiträge zur Sitten- und Kunstgeschichte (1)

Georg Heinrich. 
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gelobt werden, daß er des Gesanges, der Orgel, der Violine und 
aller Blasinstrumente wohl kundig sei, wobei auch bemerkt 
wird, daß er sich nie als Tanzmusikus gebrauchen ließ. Vorüber— 
gehend war Heinrich auch Provisor des Schul- und Mesner— 
dienstes bis zum Eintreffen des neuen Lehrers Schachtner, der 
ihm 1840 wiederholt ein sehr ehrendes Zeugnis ausstellte, was 
auch der Dechant in Schärding, Gottlieb Hackl, und zwar mit 
dem Beifügen tat, daß die jedesmal sehr befriedigend ausge— 
fallenen Resultate der zu seiner Zeit abgehaltenen Schul⸗ 
prüfungen um so mehr seinem musterhaften Fleiße und der 
Zweckmäßigkeit seiner Unterrichtserteilung zuzuschreiben seien, 
da ihm die Unterweisung der Jugend beinahe ganz allein 
überlassen war. 
Nach achtjähriger Tätigkeit als Schulgehilfe in Scharden— 
berg kam Heinrich in gleicher Eigenschaft (1840) nach Mehrn— 
bach und im Jänner 1843 als solcher nach Aurolzmüuster. Im 
Jahre 1845 erwarb er sich an der Normalschule in Linz ein 
Zeugnis über Musiktheorie, Harmonik und Orgelspiel, sowie 
über Choral- und Figuralgesang, worin er überall die besten 
Noten erhielt. Anfangs 1846 kehrte er wieder nach Mehrnbach 
zurück, nicht ohne ein Zeugnis, worin ihn der Schullehrer in 
Aurolzmünster, Johann Wegmayr, einen der ausgeézeichnetsten 
Lehrgehilfen naunte. Ebenso“ zufrieden wie im Schulunierrichte 
und in der Musik war mau mit Heinrich auch im Mesner— 
dienste. In einem Zeugnisse des Pfarrvikars Eberhart in 
Mehrnbach vom 22. September 1847 heißt es: „Die freie Zeit 
außer den Schulstunden hringt er mit Unterrichtgeben in den 
Lehrgegenständen und in der Musik nützlich zu, und die hiesige 
Gemeinde hat ihm als tüchtigen Musiker in Betreff der 
Kirchenmusik viel zu verdankeñ. Auch als Mesner verdient er 
seiner Pünktlichkeit, Ordnungsliebe und Reinlichkei wegen 
rühmliche Anerkennung.“ 
Im Mai 1848 kam Heinrich nach Taiskirchen. Es wurde 
ihm daselbst auch die Leitung des Schul⸗ und Mesnerdienstes 
übertragen, die ihm nach dem Todé des Lehrers überhaupt 
provisorisch oblag. Als der neue Lehrer gekommen war, über— 
siedelte Heinrich 1880 nach Waldzell und war in demselben 
Jahre kürzere Zeit auch in Lohnsburg. Im Oklober 1851 kam 
er auf sein Ansuchen nach Henhart. Vort blieb er drei Jahre; 
ebensolange in Weng, wo er auch wieder eine Zeitlang 
Provisor war. 
Endlich, im Jahre 1857, gelang es ihm, den selbständigen 
Schulposten in Treubach zu erhalten. 45 Jahre war er alt, 
seit 11 Jahren besaß er die Lehrbefähigung — im Zusammen— 
halt mit seinen schönen Verwendungszeugnissen em Beweis, 
daß kein Lehrermangel vorhanden war. Bald nachdem ex 
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