Volltext: Milde Beiträge zur Sitten- und Kunstgeschichte (1)

298 Einblicke in die Linzer Gemeindeverwaltung. 
Dieses ganze Gebiet wird aber nicht von der Stadt Linz 
allein eingenommen, sondern es gehören bekanntlich zur Stadt— 
gemeinde auch die Vororte Lustenau und Waldegg, welche eigene 
Steuer- oder Katastralgemeinden sind. 
Wie weit reicht denn also die Stadt? 
Sie reicht westlich bis zur Anschlußmauer, so daß also 
Margareten zur Stadt gehört. Die Häuser im Zaubertal diesseits 
des Baches bis herauf zum Jägermayr und auch dieser noch 
gehören zu Waldegg. Die Villa Reiß, der Paulhaider, der Binder 
in Rat, der Stangelhof, die Ziegelei der Baugesellschaft und der 
Stockbauer gehören gleichfalls zu Waldegg. Das Bergschlössel 
und das Sophiengut aber gehören zur Stadt. Ebenso die vom 
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waͤhrend die Straße rechts von diesen und die genannte Fabrik, 
wie auch die hinteren Bahnhofgründe zu Waldegg gehören. Die 
Wiener Reichsstraße gehört rechts hinaus nur bis zum Füchsel— 
bach, links aber in der ganzen Länge nach Lustenau. Dieser 
Vorort reicht bis zur Blumauerstraße herein, diese mitgerechnet, 
wird dann durch die Friedhofstraße abgegrenzt und erstreckt sich 
nördlich noch über die Francksche Feigenkaffeefabrik, das Kinder— 
spital, das Haus der Barmherzigkeit, die Landwehrkasernen, den 
Kaplanhof, die Elektrizität, die Dampfsäge und den Fischer im 
Gries. Hingegen gehören die Gründe des aufgelassenen Südbahn— 
hofes, das Allgemeine Krankenhaus, das Garnisonsspital und der 
Schlachthof zum Gebiete der Stadt. 
Du siehst, lieber Freund, daß man nach dem Gesagten nicht 
weit fehlgeht, wenn man bei allen Mauthäusern oder Maut— 
hütten, wie sie einem in den äußeren Stadtteilen begegnen, die 
Stadtgrenze annimmt. Nur ist sie meistens ein Stück weiter 
draußen. In zweifelhaften Fällen rate ich Dir, den Preßvereins— 
kalender zur Hand zu nehmen, wo Du auf mehr als 15 Seiten 
ein genaues Verzeichnis der Häuser und Straßen der Stadt und 
der Vororte findest. Solche Verzeichnisse sind auch im „Ober— 
österreicher“ von Fink und im Amtskalender von Mareis. 
SHöuser gab es im ganzen Gemeindegebiete nach der Zählung 
vom 31. Dezember 1900 2350, davon 65 unbewohnt. Außerdem 
standen im Winterhafen 29 bewohnte Schiffe. 
Die anwesende Bevölkerung belief sich am gleichen Tage auf 
58.791 Personen, darunter 35602 Militärpersonen. 
In der Stadtgemeinde heimatsberechtigt waren von dieser 
Gesamtsumme nur 135876, sonst in Oberösterreich 25.545, in 
anderen Ländern diesseits der Leitha 17.247, jenseits der Leitha 
(in den Ländern der ungarischen Krone) 985, in Bosnien 4, im 
uͤbrigen Auslande 1088. Von einigen konnte man die Zuständig— 
keit nicht erfahren.
	        
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