Volltext: Milde Beiträge zur Sitten- und Kunstgeschichte (1)

Ein ausgezeichneter Schulmann 
Leben und Wirken 
des 
Schuldirektors Franz Gumpoltsberger in Ried. 
Es dürfte wohl an der Zeit sein, die Erinnerung an 
einen Mann aufzufrischen, der um das Schulwesen in Ried 
durch Jahrzehnte sich die größten Verdienste erworben hat, 
aber auch als Familienvater, als Bürger, als Christ so ehren— 
voll dasteht, daß man nur wünschen kann, es möge sein 
Andenken mit der Geschichte der Stadt Ried für immer ver— 
bunden bleiben. Es dürfte um so mehr an der Zeit sein, 
dieses Mannes zu gedenken, als die vor wenigen Wochen in 
der hiesigen Bürgerschule erfolgte Enthüllung einer dem Ge— 
dächtnis eines anderen, gewiß berufseifrigen Lehrers gewid— 
meten Tafel gezeigt hat, daß die Erinnerung an ältere Ver— 
dienste wirklich im Schwinden begriffen ist. Der verdiente 
Lehrer, dessen Leben und Wirken in diesen Zeilen geschildert 
werden soll, ist der im Jahre 1875 verstorbene Bürgerschul— 
direktor Franz Gumpoltsberger. Nicht weniger als 42 Jahre 
umfaßt seine Tätigkeit an der Schule in Ried; 37 Jahre 
hievon stand er derselben als Direktor vor. Mit Einschluß der 
12 Jahre, die er schon früher an verschiedenen Schulen 
gewirkt hatte, konnte er am Abende seines Lebens auf 54 lange 
Jahre der Berufsarbeit zurückblicken, denen nur noch zwei 
Jahre des Ruhestandes folgten. 
Gumpoltsberger war ein Oberösterreicher von Geburt, ein 
Sohn des Innviertels. Der 16. August des Jahres 1803 war 
sein Geburtstag. Als Geburtsort nennt das Zeugnis, das ihm 
von der Normalschule in Linz über den Besuch des Unter— 
richtes für Lehramtskandidaten im Jahre 1819 ausgestellt 
wurde, Raab im Innkreise. Sein Vater, Lorenz Gumpolts— 
berger, wird im Trauungsbuche der Pfarrkirche von Ried im 
Jahre 1834 als Bauerssohn zu Zell bei Raab bezeichnet; die 
Mutter hieß Eva Maria Auinger und war eine Bauerstochter 
vom Gute Vordermayer zu Gaulzham (oder Gantsham), 
Pfarre Raab. In der Taufe erhielt der Kleine den Namen 
Franz Xaver. Eine sorgfältigere Erziehung konnte ihm zu
	        
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