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Die Kirchenmusikschule in Aachen.
Ja, es kam der Gedanke zur Reife, mit dem Hause eine Kirche
zu verbinden und beides in einen in starker Entwicklung be—
griffenen Stadtteil, das sogenannte Kamper Viertel, zu stellen.
Eine nicht unbeträchtliche Bausumme, welche man dort schon
für eine neue Kirche gesammelt hatte, wurde Böckeler zur Ver—
fügung gestellt. Ein Bauplatz wurde erworben. Ein Aufruf, von
hervorragenden, im öffentlichen Leben stehenden Männern
unterzeichnet, wurde im
Beginne des Jahres
1889 mit einem Bilde
des von Professor Buch—
kremer entworfenen
Planes der Schule und
Kirche in alle Welt ge—
sandt. Schon am 12.
März, am Feste des um
den Kirchengesang so
hochverdienten Papstes
Gregor des Großen,
fand die Grundstein—
legung für den Schul—
bau statt. Bereits am
3. September des näch—
sten Jahres, als am
Jahrestage dervor 1300
Jahren erfolgten
Thronbesteigung des
genannten Papstes,
wurde das Haus ein—
geweiht und seiner Be—
stimmung übergeben.
Ein großartiges Fest—
programm hielt durch
vier Tage die ganze
Stadt in Atem. Die Weihe geschah durch den Stadtdechant
Kanonikus Planker nach einer von Böckeler gehaltenen
dankerfüllten Predigt. Daran schloß sich ein Hochamt in der
als Hauskapelle eingerichteten geräumigen Aula, ein Festessen
im Refektorium, ein Schülerkonzert, eine Abendunterhaltung und
die Beleuchtung des Hauses.—
Schon wenige Wochen darauf geschah die Grundsteinlegung
zum Kirchenbau. Derselbe ging freilich nicht so rasch vonstatten
wie der Bau des Gregoriushauses, obwohl Böckeler, um in
diesem wohnen und sich der Ausgestaltung des Hauses und der
Schule sowie dem Kirchenbau widmen zu können, von seinem
Amte als Stiftsvikar und Domchordirigent, entbunden wurde.