Volltext: Böhmisches Notgeld im Jahre 1848 und 1849

in der Mitte stand B. S.,unten die eigene Unterschrift, die Rück¬ 
seite mit roten Arabesken. 
R a d o n i tz: Josef Wenisch gab dd. im März 1849 Zehnkreuzer C. M. 
aus, gedruckt bei Haase in Prag, grünlich mit schwarzer Schrift 
und mit Arabesken verziertem Rande, in weißem Unterdrücke ist 
der Name sichtbar und auf der Rückseite der geschriebene Name. 
Raudnitz: Dav. Herschmann gab Noten aus für 20, 10, 5 und 
3 Kreuzer C. M. Letztere sind weiß mit blauem Druck: oben 
Embleme des Handels- unten ein bekränztes, von zwei Genien 
gehaltenes Schild mit den Buchstaben DH, rechts und links III 
und 3, mit D H zur Seite. An der linken Querseite der volle Name. 
Raudnitz: A. I. Morawetz & Sohn, Likör- und Rosoglio-Fabrik. 
führten Noten über 10, 6 und 3 Kreuzer C. M., ausgestellt am 
1. März 1849 und gültig bis Ende Dezember 1849. Sie bestanden 
aus lichtfarbigein Papiere mit schwarzem Druck (10), aus bläu¬ 
lichem mit schwarzem (6) und aus weißem mit blauem Druck (3). 
Die ersteren zeigen oben zwei Genien, zwischen denen 10 Kr. steht 
und zu den beiden Seiten je drei bekränzte Schriften mit Serie 
und Nummer, mit der Angabe, daß nur Billets mit eigener Unter¬ 
schrift, Ziffer und Siegel eingelöst werden, deutsch und böhmisch 
und die zwei untersten mit Ortsangabe und dem aufgedruckten 
erhabenen Namensstempel. Die Rückseite zeigt die Fabrik und den 
Namen, daneben den schwarzen Stempel mit A. J. M. Die Sechs¬ 
kreuzer sind einfacher, zeigen im blauen Unterdrück vorn den Wert 
und hinten den Namen, der Druck ist übrigens schwarz, ebenso die 
Grenze der Gültigkeit auf der Rückseite. Eine Kante umschließt die 
Vorderseite. Die Dreikreuzer ebenfalls mit blauer Kante tragen den 
ovalen Briefstempel Morawetz in Raudnitz und sind hinten nur 
weiß. 
Reichenberg mit seiner bedeutenden Industrie lieferte gar bald eine 
große Anzahl solchen Privatgeldes. Die ersten Noten waren Pa¬ 
pierzwanziger, ganz weiß mit schwarzem Druck und erschienen 
im Juni 1848, dann folgte Johann Liebieg mit Zwanzigern uird 
Zehnern, die bald gefälscht und daher eingezogen wurden, dann 
entstand eine neue Sorte, in welcher der Kreisring mit: „K. K. P. 
Schafwollwaaren-Fabrik in Reichenberg in Böhmen" und dann 
noch ganz außen ein konzentrischer Ring, rosa gedruckt, gefärbt 
war, ebenso drei Kreise und zwei Rechtecke je rechts und links. 
Dasselbe geschah mit den Wähnerschen Noten in Warnsdorf, der 
auch deshalb mehrfarbige später in Verkehr brachte. Ganz bedeu- 
:end und hoch beziffert war aber die Ausgabe der Hartlschen Noten 
ttt Reichenberg. Die Liebiegschen Noten sind bis in die neueste Zeit 
eingelöst worden, so wurde am 29. Dezember 1868 ein Papier- 
zwanziger eingelöst und am 18. August 1869 eine obschon falsche 
Zwanzig-Kreuzer-Note, die wir sämtlich beschreiben werden. 
Johann Liebieg & Comp, gab im Juli 1848 Papier- 
Zwanziger C. M. aus, weiß in Steindruck von H. Engel in
	        
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