Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Vermählung 
Im Frühjahr 1909 traf der Prinz mit Prinzessin Zita, 
einer Tochter des Herzogs Robert von Parma, in Fran 
zensbad zusammen, wohin diese nach Beendigung der Stu 
dien von ihrer Kusine, Erzherzogin Maria Annunziata, 
eingeladen worden war. Die beiden hatten einander seit 
ihrer Kindheit nicht mehr gesehen, sie empfanden aber 
sofort gegenseitige Zuneigung. Später trafen sie einander 
bei einem Ball im Palais seiner Mutter, bei Festlich 
keiten in der Hofburg und in Sankt Jakob, dem steiri 
schen Jagdhaus der Erzherzogin Maria Theresia. Am 
13. Juni 1911 verlobten sie sich in Pianore, der italieni 
schen Residenz des Herzogs. Die ungewöhnliche Tatsache 
einer nur auf Liebe gegründeten Verbindung im Kaiser 
hause wurde viel besprochen. 
Parma war einer der glücklichsten unter den italienischen 
Kleinstaaten gewesen. Die geheimen Gesellschaften in 
Italien hatten sein Ende herbeigeführt. Hier wie in den 
beiden Sizilien habe ich noch viel einfaches Volk getroffen, 
das sich nach den guten alten Zeiten sehnte. 
Herzog Robert war der Typ des Grandseigneurs, wie er 
heute nur mehr selten angetroffen wird. Als Abkömm 
ling des großen französischen Königs führte er die Blut 
ströme der Stuarts und all der edelsten europäischen 
Königsgeschlechter in seinen Adern. Er blieb der alten 
Tradition treu, nahm aber den Wandel des Schicksals 
mit wahrer Weisheit hin. Von Heinrich V., Grafen 
Chambord, erzogen, dem französischen König, der das Exil 
einem Königtum von Gnaden der Revolution vorgezogen, 
hatte er sich, wie sein Sohn Prinz Sixtus, den Ruf eines 
Geschichtsforschers und Besdiützers der schönen Künste 
erworben. 
.Nachdem die Revolution in Italien zum Grabe seines