Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

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Magashazy, den König zu holen. Ich ging dem König ent 
gegen und fragte ihn, ob er weitere Befehle für mich hätte. 
Er packte meinen Arm und flüsterte: „Bleiben Sie! (< Wir 
befanden uns gerade im Adjutantenzimmer, von dem man 
in das Arbeitszimmer kommt. Da Horthy noch nicht er 
schienen war, blieb der König stehen und fragte Magas- 
hazy in strengem Ton: )} Wo ist Horthyf Sagen Sie ihm, 
er möge sofort zu mir kommen.“ Bis dahin hatte der Kö 
nig einen müden Eindruck gemacht, aber bei diesen Wor 
ten richtete er sich auf und stand da mit einer wirklich 
königlichen Haltung. Für „sofort“ gebrauchte er ein nicht 
sehr übliches, aber kräftiges ungarisches Wort. Schließlich 
erschien Admiral Horthy; der König begrüßte ihn in be 
sonders warmer, herzlicher Weise. Dann zogen sich König 
und Reichsverweser in das Arbeitszimmer zurück. 
Das Ringen mit Horthy 
Der König blieb während der nun folgenden peinlichen 
Szene vollkommen ruhig. Er dankte Horthy für seine 
Dienste und belobte ihn dafür, daß er das Land von den 
Bolschewiken und den Rumänen befreit hatte. 
Aber Horthy hatte die Macht in Händen und wollte sie 
nicht übergeben. Er behauptete, daß es ganz nutzlos sein 
würde, wenn er die Macht übergäbe. Die Soldaten der 
Kleinen Entente würden das Land besetzen, und die Groß 
mächte würden unerbittlich sein. 
Es wurde ihm das Gegenteil versichert, aber er wollte die 
sen Behauptungen keinen Glauben schenken. Nachdem er 
Verschwiegenheit gelobt hatte, wurden ihm sogar die 
Worte Briands mitgeteilt, wonach Frankreich der Sache
	        
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