Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

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Hindernisse der Restauration 
Die Pariser Friedenskonferenz, die jene Eintagsstaaten 
geschaffen hatte, ließ gegen den Erzherzog Joseph durch 
ihre mit phantastischen Machtvollkommenheiten beklei 
deten Gesandten intrigieren. Ihm mißtrauten auch die 
Royalisten; sie sahen in ihm eine Gefahr für die Restau 
ration, die, das sei ausdrücklich bemerkt, der Friedens 
vertrag nicht ausschloß. 
Den Kroaten gefiel Joseph auch nicht; sie hofften nämlich, 
daß die Restauration des rechtmäßigen Königs von Un 
garn und Kroatien eine Bürgschaft gegen nochmalige un 
garische Hegemonie wäre. Sobald der Erzherzog aus 
geschaltet und Friedrich die Anerkennung der Entente 
versagt war, sandten die Kroaten zu Horthy, der da 
mals eine Armee von Offizieren ohne Mannschaft in 
Siofok kommandierte, um sich bezüglich seiner Haltung 
gegenüber dem Kaiser zu vergewissern. 
Die Antwort war: „Ich will nichts von Prätendenten 
hören, ich will nichts als die Rückberufung Seiner Maje 
stät König Karls nach geschlossenem Frieden/' 
Die Kroaten glaubten seinen Versicherungen. 
Rumänien war jetzt die unmittelbare Gefahr für die Re 
stauration in Ungarn. Wie ich mich durch langes Stu 
dium Siebenbürgens vergewissert habe, war die Bewe 
gung zugunsten der Vereinigung mit Rumänien immer 
etwas Künstliches. Jetzt aber bot sich für das Ausbrei 
tungsbedürfnis Rumäniens eine Gelegenheit. Die Tschecho 
slowakei hatte mehr Gebiet bekommen, als sie verdauen 
konnte. Serbien mußte sich von der langen Besetzung 
erst erholen und konnte sich nicht gut auf eine neue Auf 
gabe einlassen. Aber Rumänien hatte sidi rasch von den 
durch seine Kriegsteilnahme verschuldeten Leiden erholt 
und glaubte, durch sein Auftreten in Ungarn profitieren
	        
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