Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

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ANHANG ZUM IX. KAPITEL 
AUS DEN TAGEBÜCHERN 
DES OBERSTLEUTNANTS E. L. STRUTT 
Venedig, 21. Februar 1919. Ich traf Vorbereitungen für 
meine Reise nach Rom und Tarent und in weiterer Folge 
nach Konstantinopel. Ein Dampfkutter holte mich um 
22.30 ab — mein Zug ging um 23.30 — als mir der Hotel 
portier ein drahtloses Telegramm des Commando Supremo 
überbrachte, das mich anwies, dringende Befehle, die von 
Padua kämen, abzuwarten. Ich kehrte ins Hotel zurück 
und legte midi schlafen. 
22. Februar. Um 14.00 kam von Tom Bridges, Konstan 
tinopel, folgende Weisung: 
„Sie haben sich sogleich nach Eckartsau zu begeben und 
dem Kaiser und der Kaiserin die moralische Unterstützung 
der britischen Regierung zu gewähren. Es heißt, daß sie 
sich in Lebensgefahr befinden, Entbehrungen leiden und 
der ärztlichen Hilfe entraten. Trachten Sie mit allen Mit 
teln, ihre Lage zu verbessern. General Bridges.“ 
Marschall Franchet d’Esperey, dem ich als erster Ver 
bindungsoffizier in Saloniki zugeteilt war, behauptet, er 
hätte mir die Befehle erteilt, aber das obige Telegramm 
stammte vom Hauptquartier der Gruppe Cavan und war 
von Generalleutnant Sir T. Bridges unterzeichnet. 
Wir alle waren darin einig, daß unter dem Kaiser der 
Kaiser von Österreich gemeint wäre, jedoch nicht einig 
über den Sinn der Worte „moralische Unterstützung“. 
Niemand von uns wußte, wo Eckartsau lag. 
23. Februar. An Bord Seiner Majestät Zerstörer „Hydra“. 
Fuhr um 6.45 ab. Kam bei strömendem Regen um 15.10 in 
Fiume an ... Es wurde ermittelt, daß ein Zug um 22.00
	        
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