Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Dadurch blieb er stets in Verbindung mit der öffentlichen 
Meinung. Fünf Flügeladjutanten standen ihm in zwölf 
tägigen Schichten zur Seite. Nach einer solchen Tour wa 
ren sie der Erschöpfung nahe, aber der Kaiser arbeitete 
jeden Tag ebensolange wie sie, ohne sich eine Erholung 
zu gönnen. 
Am 15. März 1917 wurde der Sejour nach Laxenburg 
verlegt, einem der schönsten und friedvollsten Sitze, die 
ich je gesehen. Ausgedehnte Parkanlagen, Teiche, Terras 
sen, Millionen blauer Glockenblumen, Primeln, Veilchen 
unter den Sträuchern. Hier hatte Franz Joseph seine 
Flitterwochen verbracht, hier war seine Tochter Gisela ge 
boren worden; Kronprinz Rudolf und seine Gemahlin 
hatten hier manches Jahr gelebt und große Jagden auf 
Hasen und Fasane veranstaltet. Laxenburg war ein Dorn 
röschenschloß geworden. Der Einzug der Kaiserfamilie 
erweckte es zu neuem Leben. Ich habe es unmittelbar nach 
der Revolution besucht und fand es kaum um seinen Reiz 
gebracht. Zarte Pastellbilder hingen noch an den Wän 
den; die Tinte in Kaiserin Zitas Tintenfaß war noch nicht 
ausgetrocknet; die Spielsachen der Kaiserkinder, ein klei 
nes Bauerngehöft mit Wassermühlen und Bewässerungs 
anlagen, eine Kindereisenbahn erinnerten an glücklichere 
Zeiten. Man glaubte förmlich des Kaisers sympathische 
Gestalt durch die Wälder wandern zu sehen. 
Fregattenkapitän von Schonta gibt uns ein lebhaftes Bild 
der Tage, die er hier im Dienste verlebt hat: 
„Gewöhnlich begann der Dienst um 7K Uhr früh ent 
weder mit der Autofahrt nach dem Hauptquartier in Ba 
den, oder gleich mit dem Empfang der im allerhöchsten 
Hoflager anwesenden Kanzleichefs. Vorher hatte aber 
der Monarch bereits gefrühstückt, eine heilige Messe an 
gehört und meist die heilige Kommunion empfangen. 
Wenn es eine Autofahrt gab, wurde sie gewöhnlich dazu 
benützt* Berichte oder Memoranden zu lesen, die vom