Volltext: Das Chorherrenstift St. Florian [56/57]

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tradition nach sind es Brüsseler Tapeten. Das Deckengemälde von Hal- 
bax symbolisiert das siegreiche römisch-deutsche Kaisertum. Die Super 
porten sind Landschaftsbilder von Feistenberger. Die Stickereien der 
Stühle sollen von Wiener Hofdamen gearbeitet sein. In der sich an 
schließenden Saletta, die von Maderni mit reizendem Stuckomament 
verziert ist, stehen zwei Stukkolustro-Statuen von Diego Carlone, die 
Vigilantia (Wachsamkeit) und Justitia (Gerechtigkeit) vorstellend. Über 
dem Eingänge hängt ein Porträt Prandauers, seitlich davon zwei Bilder 
von Halbax: Kleopatra. Die Superporten, Blumenstücke, sind von Bos- 
schaert aus Antwerpen. Das nächste Zimmer versetzt so recht in die 
Zeit der Türkenkriege. Die Fresken der vier Wände führen Szenen aus 
dem Kriegsleben vor. Die Landschaftsmalerei ist von Felix Mayr aus 
Winterthur. Ferdinand Kien hat später die Kriegsszenen hineingesetzt. 
Das Deckengemälde von Feichtmayr stellt Kriegstrophäen dar und sogar 
das Bettgestell, das Leonhard Sattler zum Meister hat, nimmt in seinem 
reichen figürlichen Schmuck auf die Türkenkriege Bezug. Das an 
stoßende Zimmer ist ähnlich gehalten. Nur sind an Stelle der Kriegs- 
Jagdszenen. Das Deckengemälde: die Familie des Darius vor Alexander 
stammt von Josef Ruffini aus Meran und Johann Philipp Ruckenbauer. 
Die Öfen der beiden letzten Gemächer, von Jakob Schalk in Wels, sind 
Zeugen der Leistungsfähigkeit der heimischen Keramik. Noch viel mehr 
offenbart sich diese in einer Ölberggruppe aus glasiertem Ton aus dem 
16. Jahrhundert, die jetzt im österreichischen Museum aufgestellt ist. 
Besonderes Interesse hat das Deckengemälde des folgenden Zimmers: 
die Krönung der Malerei durch Apoll. Bringt es doch ein Selbstporträt 
des Malers Halbax (in der linken Loge). Yon ihm sind auch die Super 
porten. Die Deckengemälde der anschließenden drei Gemächer sind von 
Ruffini und Ruckenbaucr (Huldigung an die Natur), Feichtmayr (eine 
Art Apotheose des Stiftes) — die Superporten dieses Zimmers sind von 
Remp — und wieder von Ruffini und Ruckenbauer (Samsons letzte 
Heldentat). In den letzten beiden Räumen stehen Barockkästen mit er 
lesener Einlegearbeit in Holz und Metall. Der folgende ist Bruckners 
Gedenken geweiht. Er birgt einen Teil seiner Hinterlassenschaft. — Die 
kunstreichen Schreinerarbeiten sind vielfach vom Florianer Tischler 
meister Jegg und seinen Gesellen. Der prunkvolle Schreibkasten in der 
Prälatur ist ein Werk Leonhard Sattlers.
	        
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