Volltext: Zur Geschichte der oberösterreichischen Mundarten

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flor. i, wfrt cap. 440, gau. 7, 53, flor. 93, frvnge gau. 18, !rn gau. 29, 
gelrret gau. 51, Sr gau. 51, flor. 93, erwirdigen gau. 35, Erwfrdigen 
gau. 132, kremsm. 109, kfrchweg gau. 134, kSfchen gau. 134, wSr flor. 5, 
IO, flor.93, kremsm.114, geSrrenflor.28. ChSrchen kremsm.88, 95, pfrpaXvm 
wart. 13; gejchlht gau. 85, flor. 1, 3, gejchlcht kremsm. 113; Erwirdigen 
gau.159, mir gau.159; hyerz cap.196, yeren gau.163, yerrung stiftsurb. 
II 616; yr gau. 150. 
c) S, ie finden wir außerdem in jenen Einzelfällen, von denen oben 
die Rede war, so daß also auch hier der Diphthong schon alt ist: 
iem gau. 37, flor. 16, 46, 90, 93, kremsm. 33, 44, stiftsurb. I 185, 
Sm gau. 121, kremsm. 92. 
d) In labialer Umgebung finden wir die Schreibung ü, die ja auf 
bayr. Gebiete schon ins il.Jhdt. zurückreicht. Ähnlich ist auch qui ) kü 
geworden. Es ist also in dieser Stellung Rundung der Lippen ein¬ 
getreten. Die heutigen Mdaa. haben von diesem Übergang nur mehr 
wenig Spuren; nur vor 1 wird i ) ü (vgl. Mdaa. § 16, 2): 
fumfen gau.54, Juben gau.54, erwürdig gau. 109, fümftzk gau. 103, 
vnderwünden gau. 149, Subent^k flor. 37, 41, fvmften kremsm. II, fümff 
kremsm. 114, fünf flor. 44, 60, Süben kremsm. 72, funff frid. 99, fümf 
stiftsurb. I 360, fünf stiftsurb. I 360, II 244, fumf stiftsurb. I 364, 367, 
funfczehen stiftsurb. I 370, fünff stiftsurb. I 169, züber stiftsurb. I 319, 
chümt gau. 66, 102. Bei dem letztgenannten Worte wurde auch wirklich 
gerundetes ü gesprochen. 
§ 8. Mhd. o. 
1. Lautwert: Das mhd. o erscheint in den heutigen oberösterr. 
Mdaa. als geschlossener o-Laut. Vor r und n haben die meisten bayr. 
Mdaa. offenen o-Laut. Lessiak schließt aus der verschiedenen Behand¬ 
lung der ö im Kärntnischen (ö ) ö, vor r jedoch ) e), daß das deutsche 
o (und ö) vor r schon sehr früh eine offene Aussprache gehabt haben 
muß. (Vgl. Pernegg § 63, Anm. 2.) Ebenso ist vor ht Öffnung des o > g 
eingetreten. In diesen Fällen (vor ht, r; n) finden wir demnach Zu¬ 
sammenfall mit mhd. das ja zu 9 geworden war. 
2. Schreibung: a) Sie weist meist o auf: 
dorf cap. 102, vogt gau. 18, gelobt gau. 18, Tohter flor. 38, 
Chorn flor. 45, hof flor. 49, wochen flor. 50, morgengab wilh. 9, hof- 
maijter wilh. 14, holde wilh. 14, got wilh. 23, vorhen kremsm. 59, chogel 
wart. 95, hofstat stiftsurb. I 68, schoberl stiftsurb. I 168. 
b) Den Lautwert 9 vor ht und n drücken seit dem Ende des 
I3.jhdts. Schreibungen mit a aus: 
tachter gau. 99, flor. 103, wart. 88, 89, Tächter kremsm. 102, 
stiftsurb. I 379, tachtter frid. 10, stiftsurb. I 62, 102; van cap. 38, 71, 
78, 425, gau. 7, 36, flor. 1, 103, uan cap. 57, davan gau. 23, gewanhait 
gau 116, flor. 86, kremsm. 88, gau. 88, 170, gewanleich kremsm. 89, 
gewandleich kremsm. 104, gwanheit wart. 49, wanünd wart. 49. 
c) Sehr häufig ist die Schreibung ar für or; sie dürfte qr bedeuten: 
Sintzendarfer gau.45, Sintzendarf gau.45, varuadern gau. 46, flor. 105, 
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