Volltext: Zur Geschichte der oberösterreichischen Mundarten

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des Jahrhunderts bereits un (vgl. § 27, 2 b). Sekundärvokale waren noch 
reich entfaltet (vgl. § 37). Mhd. 5 war mit mhd. s bereits zusammengefallen 
(vgl. §40 2 i). Auslautendes germ. g war Affrikata (vgl. § 46, 2 f). Germ, rk 
war im 13. Jhdt. zu rh bzw. r geworden (vgl. § 47, 2 g). Inlautendes 
germ. b wurde zu Ende des 13. Jhdts. zu w (vgl. § 50, 2 e). 
Im 14. Jahrhundert ging der Umlaut von mhd. ä und wohl 
auch mhd. ä bereits in helles a über (vgl. § 14, 2 d, e).,In diesem Jahr¬ 
hundert vollzogen sich auch die meisten Entrundungen. Mhd. ö und oe 
waren zu e und 9 entrundet (vgl. § 9, 2 c und § 18, 2 c). Mhd. öu lautete 
bereits als ei (vgl. § 14, 2 f). Ebenso erschien der Umlaut von mhd. ü 
und der von mhd. iu als ei (vgl. § 14, 2f und § 25, 2 g). Mhd. egi batte 
sich zu hellem a gewandelt (vgl. § 29, 2 d). Germ, d und d < germ. p 
waren vor n bereits ausgefallen (vgl. § 38, 2 1 und § 39, 2 e). bn war 
zu m geworden (vgl. § 43, 2 e). Vor s fiel wohl um die Mitte des Jahr¬ 
hunderts r aus (vgl. § 45, 2 b). Germ, hs hatte sich zu ks gewandelt 
(vgl. § 48, 2 d, e). 
In der Mitte des 15. Jahrhunderts scheint ü zu i entrundet worden 
zu sein (vgl. §11, Anm. 1). Mhd. ou lautete vor m bereits als a (vgl. 
§ 21, 2 g). Mhd. öu vor m wurde als a gesprochen (vgl. § 2 2, 2 d). 
Mhd. üe ) in war ebenfalls im 15. Jhdt. fertig (vgl. § 28, 2 e). Germ, h 
war im Auslaut bereits abgefallen (vgl. § 48, 2 g). 
So war die Entwicklung der Sprache bis zum 15. Jhdt. soweit ge¬ 
diehen, daß sie sich von den heutigen Zuständen nicht allzuweit entfernte. 
Fast alle wichtigen Erscheinungen, die der Mehrzahl der oberöster¬ 
reichischen Mundarten gemeinsam sind, waren bereits im 15. Jhdt. vor¬ 
handen. Sonderentwicklungen der einzelnen Mundarten lassen sich 
natürlich nicht feststellen, z. T. sind sie freilich alt, doch geben uns 
die Schreibungen kein Mittel an die Hand, sie aufzudecken, z. T. sind sie 
jüngeren Datums. Die für die Entwicklung der donaubayrischen Mundarten 
entscheidende Zeit war jedenfalls das 13. und 14. Jhdt.
	        
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