Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Handel und Wandel. 
A. Rack & Co. in Wien, und der Bauuntcrnehimmg Karl Freiherr von 
Schwarz in Wien. Die hiedurch geschaffene Anlage ist in jeder Hinsicht eine 
mustergiltige. Sie wurde im Sommer 1898 durch eine aus Dampfbetrieb basirte 
Kühlanlage, im Frühlinge 1899 durch einen Trabern - Trockenapparat vervoll¬ 
kommnet. 
Die Gmundener Actieubrauerei wurde nach der am 9. März 1896, Zahl 
4291/280/H, ertheilten Bewilligung der k. k. Bezirkshauptmannschaft Gmunden 
am 14. März 1896 in Betrieb gesetzt und mit dem Bierausstoß am 14. Juni 
desselben Jahres begonnen. 
Die Biererzeugung betrug: 
Von: 
14. 
März 
1896 
bis 
31. 
August 
1896 . 
. 6.150 
hl 
„ 
1. 
September 1896 
„ 
31. 
„ 
1897 . 
. 18.900 
„ 
„ 
1. 
1897 
„ 
31. 
„ 
1898 . 
. 22.115 
„ 
„ 
1. 
„ 
1898 
„ 
31. 
„ 
1899 . 
. 25.125 
„ 
Als Brünmeister sungirt, am 6. August 1895 als solcher bestellt, noch 
gegenwärtig Johann Wanke. 
Dem Vertvaltungsrathe gehören seit Beginn an: Victor von Hebra, 
Gmunden, Präsident; Alois Kaltenbruner, Gmunden, Vicepräsident; M o r i z 
P f l a u m, Wien; Nicola usNittervon Scan avi, Wien; Dr. Ferdinand 
Krackowizer, Gmunden; Franz Margelik, Gmunden; Josef Stern, 
Gmunden. Durch Cooptatiou seit 1898: Leopold Löwh, Wien. 
Schließlich sei noch bemerkt, daß das Actiencapital 1896 auf 500.000 fl. 
erhöht worden ist.26) 
Wirte. 
Die Ausübung der Gastwirtschaft war in früherer Zeit gleich der Salz¬ 
fertigung ausschießlich den wirklichen Bürgern vorbehalten. Wie aber auch diese 
nicht immer von allen Bürgern betrieben worden ist, so geschah es auch mit dem 
Schankrechte. Doch hat es stets mehr Wirte als Salzfertiger gegeben, indem zwar 
jeder von diesen das Schankrecht ausübte, aber nicht jeder Wirt die Salz¬ 
fertigung betrieb. So zählte man 1634: 24, 1650: 25, 1660: 29, 1672: 24, 
1740: 21 bürgerliche Wirte/) während die Zahl der Salzfertiger, wie schon 
früher gezeigt wurde, stets eine geringere gewesen ist. Zur Ausschank gelangte 
neben Bier und Preßmost, den übrigens nur die wenigsten führten, hauptsächlich 
Wein. Derselbe gedieh einst auch in der Umgebung von Gmunden, wovon der 
noch heute übliche Ortschaftsname „Weinberg" ein Zeugnis ablegt. Auch soll 
das Bürgerspital um das Jahr 1500 einen Weingarten an der Stadtmauer be¬ 
sessen/) und noch viel später in der Nähe des Freisitzes Weher eine ähnliche 
Anlage bestanden haben. Wenn nun auch dieses einheimische Product, was 
übrigens Erfahrungen neuerer Zeit mit Recht bezweifeln lassen, in qualitativer 
Hinsicht befriedigt haben sollte, so wäre doch seine Menge viel zu gering gewesen, 
um die Bedürfnisse der Stadtbewohner zu decken. Man mußte daher den Wein
	        
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