Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Belege und Anmerkungen. 
Curorte - Jubiläums herausgegebenen Festzeitung: „Gmunden ein Fürstenheim", weiterhin 
K. Ritter, a. a. O., IV., 1 — 25, sowie die Curliste von Gmunden, Jahrgang 1864 bis zur 
Gegenwart Aufschluß. Eine genauere Aufzählung aber würde 511 weit führen. Wir ergänzen jene 
Quellen noch durch folgende Mittheilungen. Am 6. September 1798 kam Erzherzog Karl, der 
Sieger von Aspern nach Gmunden, am 27. October 1800 Erzherzog Johann. Die ihm zu Ehren 
veranstalteten Festivitäten kosteten 126 fl. 17 kr. C. M. und wurden aus der Stadtcassa bestritten. 
(G. St. A., Cassieramtsrechnung und F. Buchner's Notaten.) Anfangs September 1803 
weilten in Gmunden llnd Hallstatt „die königlichen Hoheiten Anton nnb Rainer mit ihrem 
Obristhofmeister, dem General -Feldzeugmeister Grafen von Spork", und reisten anr 8. Sep¬ 
tember über Lambach, wo das Frühstück eingenommen wurde, nach Kremsmünster. (L. St. A., 
Orig, vom 4. September 1803.) Fürst Otto vorr Bismarck, der nachmalige deutsche Reichs¬ 
kanzler, weilte in Gmunden am 13. August 1860. (Gmundner Wochenblatt 1898, 9. August.) 
Am 24. Juli 1868 wählte König Georg V. und seine Gemahlin Marie von Hannover 
nebst ihren Kindern, Kronprinz Ernst August, dann Prinzessin Friederike und Marie die 
Villa Thun in Gmunden zum ständigen Sommeraufenthalt. Die Anwesenheit dieser erlauchten 
Familie kam als eine nie versiegende Quelle wahrer Menschenliebe beit Armen und Nothleidenden 
der ganzen Umgebung in segensreichster Weise zugute. Seit dem in Paris erfolgten Tode des 
Königs am 12. Juni 1878 (der auch in Gmunden unter Zahlreichen Trauerkundgebungen tief 
beklagt worden ist) hat in dem erwähnten Hause, welches im Jahre 1899 durch Kauf in das' 
Eigenthum Sr. königlichen Hoheit des Herzogs Ernst August von Cumberland übergegangen 
ist, noch gegenwärtig die Königin-Witwe Marie ihren ständigen Wohnsitz. (G mündn er 
Wochenblatt, 18. Juni 1878. I. Forsting er, a. a. O., 1., Nachtrag.) Das Andenken an 
ihren königlichen Gemahl bewahrt in Gmunden dauernd die 1879 erfolgte Benennung der Georg- 
Straße. Am 13. April 1898 wurde das achtzigste Geburtsfest Ihrer Majestät der Königin in 
Gmunden festlich begangen (Gmundner Wochenblatt, 19. April 1898) und betheiligte sich 
hieran auch die Stadtgemeinde-Vertretung und mehrere Corporationen durch Veranstaltung eines 
solennen Fackelzuges. Am 22. Februar 1881 erwarb der Kronprinz und nunmehrige Herzog 
E r n st A u g u st von Cumberland, Herz 0 g zu B r a u n schweig u n d L ü n e b u r g, der sich 
am 21. December 1878 mit Prinzessin Thyra, der Tochter des Dänenkönigs Christian IX. 
vermählt und seither die „Villa Klusemann" (Linzerstraße Nr. 34) bewohnt hatte, einen großen 
Grundcomplex in der nächsten Nachbarschaft der Villa Thun und erbaute dort in den folgenden 
Jahren das prächtige, von einem weitläustgen Park umgebene Schloß, welches er mit seiner 
erlauchten Familie noch heute bewohnt. 1898 wurde dieses durch einen zur Aufnahme des Welfen- 
schatzes bestimmten Zubau wesentlich vergrößert. Am 10. Juli I960, einem Dienstage, fand nach 
vorausgegangener Civiltrauung im herzoglichen Schlosse in der evangelischen Pfarrkirche zu 
Gmunden die Vermählung der ältesten Tochter des herzoglichen Paares, Ihrer königlichen Hoheit 
der Prinzessin Marie Louise, Herzogin zu Braunschweig und Lüneb urg, 'geboren zu 
Gmunden am 11. October 1879, mit Seiner großherzoglichen Hoheit dem Prinzen und Markgrafen 
Maximilian von Baden, Herzog von Zähringen, statt. Den kirchlichen Act vollzog der 
Senior und evangelische Pfarrer I. F. Koch. Außer der Familie der hohen Braut wohnten der 
feierlichen Handlung noch folgende Fürstlichkeiten mit großem Gefolge bei: Se. Majestät der Kaiser 
Franz Josef I. von Oesterreich; Se. Majestät der König Christian von Dänemark; 
Ihre königlichen Hoheiten der Groß herzog und die Frau Großherzogin von Baden; 
Ihre königliche Hoheit die Kronprinzessin von Schweden; Se. königliche Hoheit der 
Kronprinz von Griechenland; Ihre kaiserliche und königliche Hoheit die Frau Erz¬ 
herzogin Elisabeth Marie; Se. kaiserliche und königliche Hoheit der Erzherzog Ludwig 
Victor; Ihre kaiserlichen und königlichen Hoheiten der Erzherzog und die Frau Erz¬ 
herzogin Franz Salvator; Ihre kaiserlichen und königlichen Hoheiten der Erzherzog 
und die Frau Erzherzogin Friedrich mit den Erzherzoginnen C h r i st i n e, Marianne; 
Ihre kaiserliche Hoheit die Herzogin Wera von Württemberg, Großfürstin von 
Rußland; Se. kaiserliche Hoheit der Großfürst Constantin von Rußland; Ihre 
königlichen Hoheiten der Erb groß herzog und die Frau Erbgroßherzo gin von Baden; 
Se. Hoheit der Prinz und Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von
	        
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